Der Begriff Psychiatrie weckt Bilder, Emotionen und Vorurteile. Hier sammeln sich die „Anderen“, die „Unangepassten“, die „Kranken“. Diese Stigmatisierung zu brechen, dass gelingt Cora Sundmacher mit Ihren Bildern. Mehrere Wochen war die Bachelorabsolventin des Studiengangs Fotojournalismus und Dokumentarfotografie auf einer Allgemeinpsychiatrischen Station in der KRH Psychiatrie Wunstorf unterwegs und fotografierte.
„Ihr ist es gelungen, mit der Fotografie intime Einblicke in die Innen- und Außenwelten der Station und der dort behandelten und arbeitenden Menschen zu nehmen“, sagt Prof. Dr. Marcel Sieberer, Ärztlicher Direktor der KRH Psychiatrie Wunstorf. „Ihre Fotografie und Bildsprache spielt nicht mit der plakativen Übertreibung und lauten Effekten, auch nicht mit Stereotypen oder Beschönigungen, sondern lässt den Betrachtern ausreichend Zeit für eine offene Annäherung und für die Entdeckung der Zusammenhänge und der kleinen, bedeutungsvollen Details.“
Die Fragen, mit denen Cora Sundmacher auf Station unterwegs war, drehen sich um die Wahrnehmung und Sichtweise vom „Anderssein“, von dem „Kranken“ in der Psychiatrie. Wieso ist der Begriff Psychiatrie von Vorurteilen belastet? Woher stammt die Stigmatisierung? Dafür gibt Ihre Fotografie den perfekten Raum und ein antistigmatisierendes Potential.
Cora Sundmachers Fotos erscheinen in einem Fotoband mit dem Titel „Nicht so anders“ und sind vom 26. Juni bis zum 7. Juli in der Sammelausstellung Ihres Bachelorjahrganges in der Galerie für Fotografie in Hannover, Seilerstraße 15d, 30171 Hannover (Südstadt) zu sehen.