Auf dem Gelände des KRH Klinikums Siloah steht jetzt ein „lebendes Fossil“. Der am vergangenen Wochenende von der „Selbsthilfe Lungenkrebs“ Hannover gepflanzte Ginkgobaum wird so genannt, weil dieser besondere Baum bereits seit 250 Millionen Jahren auf der Erde wächst. Er überlebte die Eiszeiten, zwar nicht in Europa, doch in China und Japan. Dort ist er seit Jahrtausenden als Tempelbaum und Heilpflanze bekannt. Seit dem 18. Jahrhundert wächst das Fossil auch wieder in Europa.
Maria Menzlaw, Vorsitzende der Lungenkrebs-Selbsthilfe, bedankte sich bei allen Unterstützern und Spendern, darunter der Gartenbaubetrieb „querbeet“, der Bundesverband Selbsthilfe Lungenkrebs und das Klinikum Siloah. Mehr als 40 Menschen waren bei der Pflanzaktion dabei: Patienten, Angehörige und Ärzte verschiedener Krankenhäuser, unter ihnen Tobias Freundt, kommissarischer Chefarzt der Siloah-Fachklinik für Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin. Nicole Drees, die als Psychoonkologie im Siloah beschäftigt ist, kümmerte sich um die Organisation der Pflanzaktion: „Frau Drees hat immer ein offenes Ohr und Hilfestellungen für uns gehabt“, betonte die Vorsitzende der Selbsthilfegruppe. Die hannoversche Lungenkrebs-Selbsthilfe besteht seit zehn Jahren und trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat im Siloah.
Ein Siloah-Patient, der die Baumpflanzung nördlich des Klinikneubaus nahe dem Schotter-Behelfsparkplatz zufällig beobachte, spendete spontan zehn Euro für die Selbsthilfe: „Darüber habe ich mich ganz besonders gefreut“, sagte Maria Menzlaw.
Ginkgo ist eine außerordentliche Pflanze: Er sieht aus wie ein Laubbaum, gehört botanisch gesehen jedoch zu den Nadelhölzern. Er kann über 1000 Jahre alt werden und ist äußerst widerstandsfähig. Das erste Grün, das nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima 1945 austrieb, stammte angeblich von einem Ginkgobaum. Goethe schrieb ein Gedicht über Ginkgo, Künstler nahmen die fächerförmigen Blätter als Vorlage für Schmuckstücke. In Weimar gibt es ein ganzes Museum, das sich dieser Pflanze widmet.
Der Siloah-Ginkgo ist mit vier Metern Höhe noch recht klein. Bevor er seine ganze Pracht entfaltet, werden noch einige Jahre vergehen.