Nach über 20 Jahren brauchte das „Café con Takt“, ein Café und Treffpunkt der KRH Psychiatrie Langenhagen, ein neues Gesicht. „Die Anforderungen heutiger Nutzung wurden einfach nicht mehr erfüllt“, betont der für die Renovierung federführende Leiter der Ergotherapie Oliver J. Weidner. „Die Substanz war baufällig und das alte Café entsprach nicht mehr den Voraussetzungen eines modernen therapeutischen Arbeitsumfeldes“ sagt Weidner.
Die Geschichte des Cafés ist so vielfältig wie die Geschichte der KRH Psychiatrie Langenhagen. Anfang der 90er-Jahre übernahm der Verein beta89, ein aus der Klinik heraus gegründeter Verein, der unter anderem Angebote für betreutes Wohnen und die ambulante berufliche Rehabilitation von Menschen anbietet, ein vorher privat betriebenes Café in der Psychiatrie Langenhagen.
Das Café wurde Schritt für Schritt zur Mitte der Psychiatrie in Langenhagen und zu einem Katalysator im Rehabilitierungsprozess für Menschen mit psychischen Einschränkungen. „Von Anfang an diente das Angebot des Café con Takt als Übungsfläche zur Vorbereitung der Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt, in alternative Betätigungsangebote oder, in enger Zusammenarbeit mit beta89, als Arbeitsplatz für Menschen mit Psychiatrieerfahrung“, erklärt Weidner weiter.
In seiner Eröffnungsrede betont der Ärztliche Direktor der Psychiatrie, Prof. Marcel G. Sieberer, die wichtige Funktion des Cafés. Es sei die neue Klinikmitte mit organischer Funktion, ein vitalisierender Ort der Begegnung und des Kontaktes für Mitarbeiterinnen, Patienten, Besucherinnen und Anwohner. Neben der unverzichtbaren therapeutischen Wirkung erstrahle das Café in Zukunft auch als kultureller Ort in Langenhagen mit Konzerten, Lesungen und Kunst.
Für die Renovierung des Café con Takt wurde die Klosterkammer Hannover als wichtiger Partner der KRH Psychiatrie Langenhagen gewonnen. Die Klosterkammer ist eine Sonderbehörde des Landes Niedersachsen und verwaltet ehemals klösterliches und kirchliches Vermögen. Im Rahmen der Förderung sozialer Projekte übernahm die Klosterkammer anteilig die Kosten für die Ausstattung der neuen Räumlichkeiten.
Der Tenor der Eröffnung war sehr positiv und verweist auf das Café als einen wichtigen Ort der „Normalität“ im Alltag der Klinik. Hier soll auch in Zukunft zusammengekommen, geklönt und gequatscht, sowie gleichzeitig ein Ort der Ruhe und kultureller Erfahrung geboten werden. Darüber hinaus wird das neu gestaltete Café Menschen im Rahmen einer medizinischen Rehabilitation ermöglichen sich mit der Gestaltung einer beruflichen Perspektive unter professionellen Bedingungen befassen zu können.