Wegen einer Lungenembolie musste Alexander Legler 2017 im Krankenhaus behandelt werden. Als ob das nicht hart genug gewesen wäre, kam noch die nächste Hiobsbotschaft hinterher. Während seines Aufenthaltes wurde festgestellt, dass der 73-Jährige ein Aneurysma am Aortenbogen hatte. Konkret bedeutet das: Das größte Blutgefäß hatte ganz knapp am Herzen eine Beule entwickelt. „Das Problem an einer solchen Aussackung ist, dass sie im Laufe der Zeit immer größer wird“, verdeutlicht Nikolaj Mokov, Oberarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am KRH Klinikum Robert Koch Gehrden. Er und das Institutsteam leisteten nicht nur die diagnostische Vorarbeit, als es darum ging, die erkrankten Gefäße bildlich darzustellen, sondern führten auch den Eingriff federführend durch.
Wie bei einem Luftballon, den man aufbläst, wird die Gefäßwand immer dünner und brüchiger. „Wenn ein solches Aneurysma dann reißt, sind die Patient*innen in höchster Lebensgefahr. Innerhalb weniger Minuten können sie dann innerlich verbluten“, ergänzt Dr. Michael Maringka, Chefarzt der Gefäß- und Endovaskularchirurgie.
Alexander Legler wusste um die große Gefahr, die da knapp oberhalb seines Herzens in seiner Brust schlummerte. Doch der neunfache Urgroßvater wusste auch um das Risiko, das eine herkömmliche offene Operation mit sich brachte. Dies hatte er mit dem Spezialistenteam um Prof. Dr. Malakh Shrestha, Stellvertretender Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie und Leiter des Aortenzentrums an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), ausführlich erörtert. Hier war er nach der ersten Diagnose vorstellig geworden. „Gerade, weil Herr Legler eine Reihe von Begleiterkrankungen mitbrachte, mussten wir hier in einen komplexen Abwägungsprozess einsteigen und haben sehr intensiv nach schonenderen Behandlungsalternativen gesucht“, so Shresta.