„Nach einer Woche wusste ich, die bleibt hier“, sagt Kerstin Buechler, die bereits viele Schüler*innen in der Ausbildung auf der neurologischen Intensivstation im KRH Klinikum Nordstadt begleitet hat. „Ich arbeite jetzt seit meinem Examen an der KRH Akademie 2020 hier“, ergänzt Erda Bucak. „Seitdem komme ich jeden Tag hier her und denke heute wird ein guter Tag, da ich jedes Mal etwas Neues dazulerne.“
Schon in ihrer Einarbeitungsphase fühlte sich Bucak richtig im Nordstadtteam. „Ich konnte einfach dem Team, insbesondere Kerstin vertrauen und mich dabei weiterentwickeln.“ Das war kein Zufall. „Wir schaffen hier Räume – auch zum Ausprobieren – auch wenn Fehler passieren, wird hier keinem der Kopf abgerissen“, betont Buechler.
Die Arbeit auf einer neurologischen Intensivstation taucht die Beschäftigten immer wieder in ein Wechselbad der Gefühle. „Ich erinnere mich noch an einen Patienten, Anfang 30“, sagt Buechler. „Er starb, da war seine Mutter noch auf der Autobahn unterwegs zu uns. Wir wussten, erst eine Woche zuvor war ihre Tochter an einem Herzinfarkt gestorben. Als sie hier ankam und wir ihr die Nachricht überbringen mussten, ist sie kollabiert.“
Das Sterben und der Umgang damit sind ein wesentlicher Teil der Arbeit auf Station. Solche Extremerfahrungen lassen sich, so die Überzeugung der beiden, nicht ohne eine funktionierende und vertrauensvolle Teamarbeit meistern. „Wir schaffen Räume für offene und vertrauensvolle Kommunikation. Wenn wir merken, dass uns eine Situation zu viel ist oder Patienten mit einzelnen aus dem Team nicht harmonisieren, dann können wir jederzeit aufeinander zugehen und Unterstützung erhalten“, sagt Buechler.
Kerstin Buechler weiß ihre Patientinnen und Patienten bei Erda Bucak in guten Händen, wenn sie demnächst in den Ruhestand geht. Auch wenn sie dann nicht mehr gemeinsam ihre Leidenschaft für die Pflege teilen können, bleibt die gemeinsame Vorliebe für das Reisen. Vielleicht gestalten sie ihre nächste Reise dann einmal zusammen.