Logo KRH Klinikum Region Hannover Klinikum Region Hannover
  • Unsere Standorte
  • Ihre Gesundheit
  • Das KRH
  • Karriere
  • Suche
  • Menü
Sie befinden sich hier:
  1. krh.de
  2. Das KRH
  3. Medizinstrategie 2030 Medizinstrategie 2030
Symbol für die Medizinstrategie 2030

Aus Verantwortung gemeinsam für gute Medizin Medizinstrategie 2030 des Klinikums Region Hannover


ZUSAMMENFASSUNG

  • Immense Herausforderungen für Deutschlands Krankenhäuser: Investitionsstau, Fachkräftemangel, zunehmender Trend zu ambulanten Behandlungen und steigende Ansprüche an die Behandlungs- und Pflegequalität – die Folge: Strukturveränderungen nötig
     
  • Auch gesetzliche Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene sowie Krankenhausfinanzierung zielen auf stärkere Spezialisierung der angebotenen Leistungen in größeren Kliniken ab, bei gleichzeitiger Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung
     
  • Das KRH ist einer der ersten kommunalen Klinikverbünde, der mit strategischer Neuausrichtung reagiert; damit wird das Unternehmen perspektivisch zu einem der modernsten Klinikkonzerne Deutschlands
     
  • Aber vor allem: Medizinstrategie 2030 bietet Menschen in der Region Hannover auch in Zukunft hochmoderne Gesundheitsversorgung aus kommunaler Hand und schafft sichere, hoch attraktive Arbeitsplätze, gute Arbeitsbedingungen und spannendes Arbeitsumfeld
     
  • Hierzu nötig: breit gefächertes, abgestuftes Versorgungsangebot in Grund- und Regelversorgung, Schwerpunktversorgung und Maximalversorgung – bei sinnvoller Ergänzung durch neue Versorgungsformen, die die Lücke zwischen ambulantem und stationärem Bereich schließen helfen
     
  • Dabei immer handlungsleitend: Zugang und Erreichbarkeit von bedarfsgerechten Versorgungsangeboten für alle Einwohner*innen der Region
     
  • Hierzu heute nicht mehr die gesamte Breite der Medizin an jedem Krankenhausstandort nötig: Qualität und Versorgungsmöglichkeiten im KRH-Netzwerk wichtiger als Nähe allein
     
  • Daher: Konzentration von Ressourcen für bestimmte Leistungen an einzelnen Standorten und Bildung von Behandlungsschwerpunkten
     
  • Führt vor allem auch zu mehr Qualität und stärkerer Versorgungssicherheit in der Notfallversorgung: Denn nur entsprechende Zentren können sehr komplexe Notfälle und solche, die schnellen Interventionen von Spezialist*innen bedürfen, versorgungs- und qualitätsgesichert erbringen (z.B. Herzkatheter bei akutem Herzinfarkt oder Entfernung von Blutgerinnseln bei akutem Schlaganfall)
     
  • Ergänzt durch Prozessoptimierung in den Notaufnahmen und stärkere Nutzung ambulanter Versorgungsstrukturen bei leichten Notfällen

Die KRH Medizinstrategie 2030 im Wimmelbild.

Umsetzer*innen und Expert*innen zum aktuellen Stand der Medizinstrategie 2030

Patientinnen und Patienten möglichst gut zu behandeln, das ist das Ziel der Beschäftigten des KRH bei ihrer täglichen Arbeit mit den Menschen. Die zunehmende Vernetzung der Angebote ist dabei einer der Erfolgsfaktoren. Wie dies aus ganz unterschiedlichen Perspektiven wirkt, zeigen drei Beispiele.

Ein Beispiel aus der Praxis ist die standortübergreifende Arbeit der urologischen Abteilungen des KRH Klinikum Robert Koch Gehrden und Siloah unter der Leitung von Prof. Dr. Alexandre Pelzer. Er leitet beide Kliniken und sorgt für regelmäßigen Austausch der Teams.

Durch enge Zusammenarbeit dieser beiden Standorte werden Kapazitäten und Fachwissen optimal genutzt. „Durch die Konzentration von Leistungen können wir diese in einer höheren Frequenz, einer höheren Flexibilität und einer hohen Qualität für Patient*innen anbieten“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Pelzer. Ein besonderer Gewinn dieser Kooperation ist der Wissenstransfer, der es ermöglicht, seltene Therapien wie beispielsweise eine bestimmte Technik bei Nierenoperationen durchzuführen und zu erlernen.

In der Pflege eine nicht ganz so leichte Aufgabe, weiß Elke Schmidt, Pflegedirektorin am KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen, KRH Klinikum Nordstadt, KRH Klinikum Siloah und der KRH Geriatrie Langenhagen. „Eine Pflegekraft, die fünf Jahre in der Urologie tätig war, hat einen erheblichen Fundus an pflegerischem Spezialwissen. Dieses lässt sich nicht direkt zu 100 Prozent auf eine andere Abteilung übertragen“, berichtet Elke Schmidt.

„Die Zusammenarbeit im Team muss passen. Wichtig ist es, eine Basis zu finden, auf der über Ortsgrenzen hinweg gearbeitet werden kann“, so Prof. Dr. Jochen Wedemeyer. Er hat einen ganz besonderen Verantwortungsmix. Er ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin in Gehrden und Ärztlicher Direktor der beiden Standorte des KRH in Gehrden und in Neustadt am Rübenberge. Für ihn reicht die Kultur der Zusammenarbeit dabei weit über die operative Ebene hinaus. „Mein Ziel ist es, beide Häuser gut miteinander zu vernetzen und Verständnis für Entscheidungen zu fördern. So auch, wenn ein Patient oder eine Patientin von einem Standort zu einem anderen geschickt wird. Wir müssen das große Ganze im Blick haben.“

Trotz der standortübergreifenden Zusammenarbeit bleibt die individuelle Atmosphäre der einzelnen Standorte erhalten. „Die Atmosphäre in Gehrden ist eher familiär und ruhig und die im Siloah modern und dynamisch. Dennoch sehen sich beide Abteilungen als Einheit, haben aber gleichzeitig ihr Zuhause an ihrem jeweiligen Standort“, beschreibt Prof. Dr. Pelzer die Situation in der Urologie.

Das Zusammenwachsen der Standorte ist ein Prozess, der auf Nachhaltigkeit und kontinuierlichen Austausch setzt. „Schritt für Schritt wachsen die Standorte zusammen und schaffen eine gemeinsame Arbeitskultur, die sowohl Patient*innen als auch Mitarbeitenden zugutekommt“, erklärt Schmidt. „Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein breites Spektrum an Möglichkeiten – von der Arbeit in unterschiedlichen Abteilungen bis hin zur Wahl zwischen kleinen und großen Häusern. Je nach Lebenslage und individuellen Wünschen können unsere Mitarbeitenden entscheiden, welches Umfeld am besten zu ihnen passt.“

Sie wollen mehr über das vernetzte Arbeiten im KRH erfahren, dann hören Sie rein in unseren Podcast.

Um eine kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung in der Region Hannover sicherzustellen, hat sich das KRH Klinikum Region Hannover Ziele gesetzt. Ein Ziel der Medizinstrategie 2030 ist die tiefere Integration und schließlich auch die räumliche Zusammenlegung der beiden KRH-Standorte Nordstadt und Siloah zu einem Maximalversorger, dem KRH Klinikum Mitte.

Bereits heute verstehen sich die beiden Häuser ergänzend als ein Maximalversorger. In vielen Abteilungen wird die medizinische Versorgung in Hannovers Mitte schon jetzt eng verzahnt zwischen dem Siloah und der Nordstadt organisiert. Sehr spezialisierte Bereiche wie die Krebsmedizin, die ausdifferenzierte Innere Medizin sind am Siloah etabliert, andere Fächer, beispielsweise im Kopfbereich, wie die Neurochirurgie, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder auch die Augenheilkunde gibt es in der Nordstadt. Manche Abteilungen arbeiten schon seit Jahren an beiden Standorten. So leitet zum Beispiel Prof. Dr. Andreas Franke die vernetzte Klinik für Kardiologie. „Wir brauchen diese Verzahnung immer mehr.“ Das läge daran, so der Herzspezialist, dass Medizin auch immer mehr könne. Außerdem würden die Menschen immer älter und hätten oft mehrere und komplexere Erkrankungen. „In den 90er Jahren war ein 80-jähriger Patient die Ausnahme für einen Eingriff in unserem Herzkatheterlabor. Heute ist das die tägliche Routine.“ Dabei könne es immer auftreten, dass ein Patient plötzlich eine Komplikation aus einem ganz anderen medizinischen Fachgebiet habe. „Da ist es unglaublich wertvoll, die Nierenspezialist*innen, die Pneumolog*innen, die Neurolog*innen oder wer auch immer gerade benötigt wird, um Rat fragen zu können.“

Prof. Dr. Julian Mall leitet ebenfalls seit einigen Jahren die Doppelklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Er und seine Mannschaft haben das so gelöst wie der ganze Maximalversorger Mitte. Wo es geht, werden Eingriffe nur an einem Standort gemacht. „So führen wir am Siloah schwerpunktmäßig die Krebsoperationen durch. Am Nordstadt versorgen wir die Schwerst-Mehrfachverletzten nach Unfällen oder machen auch die chirurgische Versorgung von adipösen Patient*innen.“ Mall ist täglich an beiden Orten aktiv. Durchaus herausfordernd auch für das Team. „Wir müssen diese Vernetzung immer wieder erklären, aber sie bringt nicht nur Patientinnen und Patienten sehr viele Vorteile.“

Das bestätigt PD Dr. Julika Schön. Sie leitet an beiden Standorten die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Für sie war es vor einem Jahr sehr attraktiv, diese Führungsposition anzunehmen. „Ganz einfach, weil die Abteilungen sich unheimlich gut ergänzen“, so die Expertin. „Meine Kolleginnen und Kollegen können rotieren und an dem einen Standort die Eingriffe begleiten und durchführen, die sie am anderen nicht machen können.“ So gelingt es, möglichst viele Ärztinnen und Ärzte im Rahmen ihrer Facharztausbildung in die Lage zu versetzen, hoch komplexe Operationen mit Narkosen begleiten zu können.

Schon heute möglichst attraktiv für die Nachwuchsexpert*innen von morgen zu sein, das ist eine der Schlüsselherausforderungen in der gesamten deutschen Krankenhauswelt. Hier biete der Maximalversorger Mitte des KRH beste Voraussetzungen, sind die drei überzeugt. Dabei, und auch hier sind sich die drei einig, muss man beim weiteren Zusammenwachsen zu einem Standort an der Stadionbrücke kontinuierlich an der Kultur arbeiten. Niemand dürfe sich als Verlierer sehen. Aber hier, so versichern die Expert*innen, sei man intensiv im Austausch. Der große Vorteil: Die Führungsstrukturen sind ja schon heute standortübergreifend.

Wenn Sie mehr zum Maximalversorger Mitte wissen möchten, hören Sie einfach in den dazugehörenden Podcast.

Die Medizinstrategie 2030 bietet für Mitarbeiter*innen viele Vorteile: Vom Blick über den eigenen Tellerrand hinaus über die Dienstplansicherheit bis hin zu Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten.

Ein gutes Beispiel, um eine Vorstellung von den Auswirkungen der Medizinstrategie 2030 für die Mitarbeiter*innen des KRH zu bekommen, ist das Institut für Radiologie. Seit der Gründung am 1. Januar 2022 besteht dieses Netzwerk KRH-weit: Radiologische Fachabteilungen schöpfen die Expertise aller Standorte aus. So wird für Patient*innen die bestmögliche Diagnostik und Therapie erzielt. „Man kann sich austauschen, die Kollegen verbinden ein Gesicht mit mir. Direkte Absprachen sind möglich – auch mit den Ärzten anderer Fachabteilungen“, berichtet Dr. Alex Borda, Oberarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Standort KRH Klinikum Siloah. „Durch die Institutsstruktur ist es möglich, bei den Kollegen zu lernen und zu schauen: Wie machen die das?“, erklärt Dr. Borda.

An den KRH Standorten gibt es unterschiedliche Schwerpunkte. Während im Siloah vorwiegend internistisch und onkologisch befundet wird, haben Laatzen, Großburgwedel, Neustadt und Gehrden einen Unfall-orthopädischen Schwerpunkt. Im Klinikum Nordstadt kommt die Polytrauma- und Neurologiebefundung dazu. Siloah, Gehrden und Neustadt haben zusätzlich einen Schwerpunkt bei der Gefäßdarstellung mit Gefäßeingriffen. Die Institutsstruktur bietet Assistenzärzt*innen verbesserte Weiterbildungsmöglichkeiten.

Von Standortexpertisen profitieren

Diese Vorteile kommen auch den Medizinischen Technolog*innen für Radiologie (MTR) zugute. Sie führen die radiologische Diagnostik technisch eigenverantwortlich durch, arbeiten mit Radiolog*innen eng zusammen und fungieren als Dienstleistende für andere Abteilungen. Für sie spielt technischer Fortschritt eine große Rolle, die Institutsstruktur ermöglicht den Blick über den Tellerrand hinaus: So gibt es im Siloah und in Gehrden viele allgemeinmedizinische bildgebende Geräte wie MRT, CT, Mammografie, Angiografie (Gefäßdiagnostik) und Röntgen. Das Klinikum Nordstadt zeichnet die Polytrauma-Diagnostik und Thrombektomien im Kopf aus. Hinter Letzterem verbirgt sich die Entfernung eines Blutgerinnsels im Gehirn, das einen Schlaganfall auslöst. Dies geschieht mithilfe eines Katheters bei Röntgen-Durchleuchtung. „Hier ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend, es geht um Zeit“, erläutert Franziska Wißmeyer, leitende MTR am Klinikum Großburgwedel. Neben der Unfalldiagnostik bietet ihr Standort Einblicke im Bereich des Gelenkersatzes. In Neustadt liegt ein zusätzlicher Schwerpunkt in der Pädiatrie, in Gehrden bei der interventionellen Behandlung von Gefäßerkrankungen. Zudem ist dort ein Medizinisches Versorgungszentrum ansässig. Die ambulante Versorgung von Patient*innen erweitert das Untersuchungsspektrum.

Frühzeitige Weiterbildung möglich

Damit ist Gehrden hervorragend geeignet für MTR, um sich weiterzubilden. So wie Wißmeyer: In Großburgwedel wird bald ein neues MRT installiert, das es in Gehrden bereits gibt. Sie und weitere MTR-Kolleg*innen können dank des Instituts bereits vor der Installation eingearbeitet werden. „Dies ist ein großes Privileg“, sagt Wißmeyer. Sie lernt das Gerät innerhalb eines halben Jahres kennen, um dann ihre Kolleg*innen in Großburgwedel einarbeiten zu können.

Nach und nach wird die Technik erneuert und angepasst. „Das spielt für einen MTR-Berufseinsteiger schon eine Rolle, wenn ein Unternehmen mehrere Standorte hat und an allen mit dem modernsten Gerät ausgestattet ist“, weiß Wißmeyer.

Mit dem Umzug der Kolleg*innen aus Lehrte ans KRH Großburgwedel gibt es einen weiteren Berührungspunkt zur Medizinstrategie. „Hatten wir im vergangenen Jahr noch mit personellen Engpässen zu kämpfen, haben wir nun eine große Dienstplansicherheit, können anderen Standorten sogar bei Bedarf helfen“, sagt Wißmeyer. Auch den Kolleg*innen in Anmeldung/Adminis-tration sowie den Sekretariaten ist durch die Institutsstruktur ein Austausch möglich. Eine professionelle Außenwirkung in diesem Bereich trägt zur Patient*innenzufriedenheit bei.

Mitarbeitende bringen sich ein

Für weitere zukunftsorientierte Installationen im KRH wurde eine Projektgruppe gegründet, in der auch Mitarbeiter*innen aller radiologischer Standorte vertreten sind. „Bisher haben wir mit dem Vorhandenen gearbeitet. Jetzt mitgestalten zu dürfen, betrachte ich als Ehre“, betont Dr. Borda. „Gefühlt dauert im Krankenhaus alles ewig lang. Das, was bei uns am KRH entsteht, lässt sich, analog zur Firma Biontech, mit ‚Projekt Lichtgeschwindigkeit‘ beschreiben.“

Dr. Götz Voshage, Ärztlicher Direktor und Chefarzt des Instituts für Radiologie am KRH, fasst die Vorteile der Institutsstruktur, die sich auf die Medizinstrategie 2030 übertragen lassen, zusammen:

• Versorgungssicherheit für Patient*innen: Eine größer gefasste Einheit, wie zum Beispiel das KRH Institut für Radiologie, schöpft die fachliche Expertise der Mitarbeitenden optimal aus. Damit einher geht für die Mitarbeitenden eine Dienstplansicherheit.

• Für eine optimale Versorgung der Patient*innen wird auf den Einsatz modernster Technik nach dem neuesten Stand der Wissenschaft gesetzt.

• Die persönliche Entwicklung in Form von Weiterbildung wird verbessert. Eine Schwerpunktbildung kann über die Häuser hinweg aufgebaut werden, denn was an einem Standort möglicherweise nicht angeboten wird, gibt es an einem anderen KRH Standort.

Cura Neubauten

Diagnosen, Operationen, Überwachungen, Therapien: Für nahezu alle Aspekte der stationären Behandlung benötigt man Räume, in denen Patientinnen und Patienten versorgt werden. Der KRH Medizinstrategie 2030 folgen umfangreiche Baumaßnahmen und Modernisierungen. Viel zu tun für das Team Krankenhausneubau um Leiterin und Architektin Karin Moesta, die im Interview antworten gibt.

Es sind eine ganze Reihe großer Vorhaben in der Realisierung. Wie kommt es, dass an fast allen Standorten des KRH Baukräne stehen oder bald stehen werden?

In der Gesundheits- und Immobilienbranche sprechen wir von Investitionsstau. Auf Basis der dualen Finanzierung sind die Länder für den Bau und die Instandhaltung von Gebäudeinfrastruktur verantwortlich. In ganz Deutschland gab es aber in den zurückliegenden Jahrzehnten in Bezug auf die notwendige Finanzierung eine enorme Zurückhaltung. Aktuell erleben wir eine Auflösung dieses Knotens. Auch durch die in der Medizinstrategie 2030 beschriebene Konzentration von Leistungen wird klar, dass wir zukünftig nur noch an den notwendigen Standorten Medizin anbieten werden. Da ist es  auch für das Land einfacher, Fördermittel für zukunftsfähige Strukturen zu bewilligen. Da wir gute und inhaltlich begründete Planungs- und Abstimmungsarbeit gemacht haben, stehen nun viele Projekte schon in oder kurz vor der Realisierung.

Welche Projekte sind das?

Aktuell freuen wir uns sehr über den Fortschritt der Zentralapotheke in der Mitte am Standort Stadionbrücke. Von hier aus werden dann alle Arzneien und Apothekenprodukte zentral gesteuert an die KRH Standorte geliefert. Dann sind wir sehr weit mit dem Neubau der Erwachsenenpsychiatrie an unserem Standort in Wunstorf. Ein Gebäude, mit dem wir übrigens auch Neuland betreten, wir werden den Bau in Holzmodulbauweise errichten. Die Vorteile einer modularen Bauweise liegen klar auf der Hand: Die mit ihr verbundene Notwendigkeit zu maximaler Standardisierung von Bauelementen und Planungsprozessen reduziert die Risiken von Fehlern im Erstellungsprozess. Gleichzeitig erhöhen sich Termin- und Kostensicherheit. Die Beeinträchtigungen auf den Baustellen werden durch Vorfertigung in Fabrikationshallen auf ein Minimum reduziert. Als Fassadenkonstruktion ist ein Modulsystem vorgesehen, das mit Holzschindeln verkleidet wird. Die ökologische Nachhaltigkeit von Holz als nachwachsendem Rohstoff ist unbestritten, der CO2-Fußabdruck sowohl beim Material an sich als Kohlenstoffspeicher als auch beim Bau ist gering.

Dann sind wir sehr weit in der Planung für den Teilersatzneubau am Standort Gehrden und der Neubau des KRH Klinikum Großburgwedel wirft Schatten voraus. Nicht zu vergessen, der Neubau des Regionalen Versorgungszentrums in Lehrte. Natürlich begleiten wir zusammen mit unseren Kolleg*innen aus dem Bereich Bau und Technik viele weitere Umbau- und Ertüchtigungsprojekte. 

Wie gelingt es, dass bei den relativ langen Planungszyklen Gebäude entstehen, die dem aktuellen medizinischen Bedarf entsprechen?

Die vielfältigen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, medizinischen und gebäudetechnischen Veränderungen stellen das Bauen vor Herausforderungen. Es muss neu gedacht werden. Dazu sind neben wirtschaftlicher Energieeffizienz- und Lebenszyklusbetrachtung auch die Notwendigkeit von größtmöglicher Flexibilität und Multifunktionalität in der Konzeption einer neuen Klinik zu betrachten.

Die Folgen der Pandemie haben uns gezeigt: Krankenhäuser müssen sich immer schneller auf neue Entwicklungen einstellen. Hinzu kommt der schnell fortschreitende Digitalisierungsprozess und die Notwendigkeit zunehmender Ambulantisierung. Ein flexibles Gebäudedesign ist gefordert, Gebäudestrukturen sollten leicht modifizierbar sein – ohne große bauliche Eingriffe. Modulare Raumkonzepte sind gewünscht, Räume müssen so gestaltet werden, dass sie leicht umgewandelt oder erweitert werden können. Dies ermöglicht die Anpassung an unterschiedliche medizinische Anforderungen und neue Technologien. Bauliche Großstrukturen wie Krankenhäuser sollten mit einer klimagerechten Bauweise und Anlagetechnik einen hohen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dabei gilt es, die erforderliche Flexibilität durch neue, klimaschonende Lösungsansätze sicherzustellen. Beispielhaft hierfür sind intelligente Hybridlösungen aus Stahlbeton und Holz, ergänzt durch eine nachhaltige Fassadengestaltung und die Verwendung nachwachsender Baustoffe für den Innenausbau.

Die KRH Medizinstrategie sieht eine Zusammenführung der beiden Standorte in der Stadt Hannover vor. Hier soll am Standort Siloah das KRH Klinikum Mitte entstehen. Wird dort auch neu gebaut werden?

Davon gehen wir fest aus. Allerdings sind wir in einer frühen Phase. Wir entwickeln gerade die sich aus der Medizinstrategie ergebenden Flächen- und Raumbedarfe, um dann mit ersten Projektskizzen mit den Genehmigungsbehörden in den Austausch gehen zu können. Grundsätzlich sind der bestehende Bau und die Fläche am heutigen Siloah so angelegt, dass wir eine deutliche Erweiterung vornehmen können. Denn eine Zusammenlegung der somatischen Standorte Nordstadt und Siloah wurde auch schon bei der Planung des Siloah mitgedacht. Hier auch baulich an der Gestaltung eines Maximalversorgers mitgestalten zu können, ist schon etwas ganz Besonderes.

Cura psychiatriestrategie

Die Psychiatriestrategie ist ein wichtiger Teil der Medizinstrategie 2030. Sie berücksichtigt, dass psychische Erkrankungen zu den Volkskrankheiten zählen. Angebote sollen die Menschen künftig im Wohnumfeld erreichen. Ein Überblick.

Psychische Erkrankungen zählen zu den Volkskrankheiten in Deutschland. Eine Prognose besagt, dass jeder vierte Erwachsene von einer psychischen Erkrankung betroffen sein kann.

„Dem stellen wir uns mit der Psychiatriestrategie, indem wir auf die Menschen zugehen“, sagt Bastian Flohr, Geschäftsführender Direktor und Pflegedirektor der beiden KRH Psychiatrien Wunstorf und Langenhagen. Gemeint ist eine zunehmende, auch dezentrale Stärkung der ambulanten und tagesklinischen Angebote, um die Menschen im Wohnumfeld zu erreichen – dort, wo sie leben. Damit folgt das KRH nicht nur der gesellschaftlichen Entwicklung, sondern setzt auch Forderungen der Politik um.

Ebendies betont Dr. Stefan Bartusch, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Langenhagen: „Es gehört zu einer modernen Psychiatrie, sich den Menschen in ihrer Lebenswelt zuzuwenden. Versorgungsformen, Aspekte der Erreichbarkeit, der kurzen Wege sind ganz wesentliche Faktoren, die unmittelbare Auswirkungen auf die Therapie haben.“

Verbesserte Versorgung in der Fläche

Ein Beispiel für das Ziel, eine moderne psychiatrische Versorgung auch in der Fläche zu gewährleisten, ist das Gemeindepsychiatrische Zentrum (GPZ), das neben dem KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge eröffnet wurde.

Das GPZ ist ein Zusammenschluss aus Institutionen der Region Hannover und der KRH Psychiatrie Wunstorf. Ziel ist es, erwachsenen Einwohner*innen eine verbesserte psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung in Neustadt am Rübenberge, Wunstorf und Garbsen anzubieten. Stationäre Aufenthalte könnten verkürzt oder verhindert werden und die soziale Integration der Betroffenen nach längerer Krankheit wird unterstützt.

Tagesklinische Behandlung beim Übergang ins häusliche Umfeld

Auch eine Psychiatrische Tagesklinik gehört zum GPZ. Behandlungsziele sind u. a. Krisenintervention, therapeutische Begleitung bei Konflikten und Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung und auch die Schaffung, Erhaltung und Festigung eines strukturierten Tagesablaufs und stabilen Lebensalltags. „Wir wissen, dass gerade der Übergang von einer Krankenhausbehandlung in das häusliche Umfeld ein Problem sein kann. Hier bietet die tagesklinische Behandlung eine gute Möglichkeit, um diesen Übergang zu gestalten“, erklärt Dr. Bartusch.

Das GPZ in Neustadt bietet einen weiteren zukunftsweisenden Aspekt: Es befindet sich an einem Allgemeinkrankenhaus. „Die Psychiatrie sollte ein selbstverständlicher Teil eines Krankenhauses sein. Das ist mit dem Begriff Abteilungspsychiatrie gemeint – so selbstverständlich wie eine Abteilung für Innere Medizin oder Chirurgie“, so Dr. Bartusch. „Psychiatrische Patient*innen sind auch im Hinblick auf somatische Erkrankungen aus unterschiedlichen Gründen Risikopatienten und angewiesen auf eine gute somatische Versorgung.“

Der Umzug der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Langenhagen auf das Gelände des KRH Klinikum Nordstadt wird ein weiterer Schritt zur besseren Erreichbarkeit psychiatrischer Angebote sein. „In erweiterten, moderneren Räumlichkeiten werden die Grenzen zwischen den Therapieangeboten der Station, der Tagesklinik und der differenzierten ambulanten Therapieformen fließend“, so Dr. Bartusch.

Vertrauen beim Erstkontakt prägt Bereitschaft zur Behandlung

Ein weiterer Schwerpunkt der Psychiatriestrategie ist die Gestaltung des Aufnahmekontaktes. Gerade der erste Kontakt zwischen Patient*in und

Klinik prägt wesentlich die Bereitschaft, sich auf eine Behandlung einzulassen, Vertrauen aufzubauen, und hat dadurch Einfluss auf den weiteren Verlauf der Erkrankung selbst. Deshalb gibt es an beiden Standorten Veränderungen für eine bessere Ankunft in der Klinik.

Mit Sorge ist eine gesellschaftliche Tendenz mit einer Zunahme der Gewaltbereitschaft zu sehen; dies bildet sich auch und gerade in einer psychiatrischen Klinik ab. Überlegungen zu einer aktiven Behandlungs- und Beziehungsgestaltung und deren Umsetzung versuchen dem Rechnung zu tragen und zielen auf die Reduktion von Gewalt im Behandlungsalltag. Aber auch regelmäßige Qualifizierungsmaßnahmen wie das Deeskalationstraining sollen die Sicherheit der Patient*innen und insbesondere auch des Personals erhöhen.

Die Mitarbeitenden spielen in der Psychiatriestrategie eine wichtige Rolle. „Unsere Diagnostik und Therapie entsteht wesentlich aus dem Gespräch, große Medizintechnik wird man hier finden. Das heißt, wir brauchen Menschen, die fachlich kompetent Patient*innen versorgen können. Und das wird, wenn man sich die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt anschaut, in der Zukunft ein immer größeres Thema werden“, berichtet Bastian Flohr, Geschäftsführender Direktor und Pflegedirektor beider Standorte. Neben dem Stärken des Wir-Gefühls spielen Maßnahmen der Fort- und Weiterbildung aller Berufsgruppen eine sehr wichtige Rolle. 

Wenn Sie mehr zur Psychiatriestrategie wissen möchten, hören Sie einfach in den dazugehörenden Podcast.

 

Die Medizinstrategie 2030 beinhaltet für die psychiatrischen Kliniken am KRH auch örtliche Veränderungen, denn die Gebäude der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Langenhagen sind sanierungsbedürftig. Hierfür wird eine Lösung in zwei Schritten geschaffen, die mit der Erweiterung des Klinikums Mitte zusammenhängt: Der bereits im Grundsatz beschlossene und begonnene Umzug der Akutgeriatrie aus Langenhagen auf das Gelände des Nordstadtkrankenhauses wird mit der Nachnutzung durch die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Langenhagen ein erster Schritt sein. Der zweite Schritt folgt nach Fertigstellung des Siloah-Erweiterungsbaus und der Verlagerung der somatischen Fachabteilungen vom Standort Nordstadt. Geeignete Gebäude des Nordstadtkrankenhauses werden dann für die Psychiatrie genutzt.

Am Standort Wunstorf wird gebaut: Im Mai ist das neue Gebäude der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik eröffnet worden, zudem entsteht ein zeitgemäßer Neubau der Erwachsenenpsychiatrie (siehe Seite Neubauten).

Was sind an Maßnahmen geplant?

KRH Standorte auf Regionskarte

Abgestufte Versorgung im KRH-Netzwerk

Vor dem Hintergrund stärkerer Spezialisierung und Schwerpunktbildung an bestimmten Standorten sieht die Medizinstrategie 2030 für die Region Hannover ein gestuftes Versorgungsmodell vor. Dieses beinhaltet künftig

  • vier somatische Standorte, für die Versorgung von Menschen mit körperlichen Erkrankungen und Verletzungen mit den angestrebten Versorgungsstufen: Klinikum Mitte als Maximalversorger, Klinikum Ost und Gehrden als Schwerpunktversorger, Klinikum Neustadt als Grund- und Regelversorger und Klinikum Laatzen als Klinik für Intersektorale Versorgung
  • zwei psychiatrische Standorte in Wunstorf und Langenhagen (perspektivisch Nordstadt)

Konzeptzeichnung Mitte

Klinikum Mitte (Siloah und Nordstadt) (Skizze)

Das KRH braucht künftig einen Maximalversorger, um das gesamte Spektrum einer gestuften Versorgung in der Region abbilden zu können. Daher werden die Standorte Nordstadt und Siloah am Standort Siloah mit einem umfassenden Versorgungsangebot zum Klinikum Mitte zusammengeführt.

Gäbe es im KRH keinen Maximalversorger, hätte dies weitreichende Folgen: Alle schwer erkrankten Patient*innen müssten in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) als einzigem Maximalversorger behandelt werden. Allerdings stößt diese schon heute an ihre Kapazitätsgrenzen. In Konsequenz könnte die Versorgungssicherheit in der Region Hannover nicht mehr garantiert werden.

Die Fusion der Fachabteilungen des Nordstadtkrankenhauses und des Klinikum Siloah löst dieses Problem. Dazu soll am Standort Siloah ein Erweiterungsbau geplant und realisiert werden.
Bis dieser fertig ist, soll die komplementäre Ausrichtung der Standorte weiter vorangetrieben werden. Dies beinhaltet eine Konzentration der speziellen Inneren Medizin am Standort Siloah, während in der Nordstadt unfallchirurgische und kopfmedizinische Schwerpunkte weiter gestärkt werden.

Psychiatriekonzept

Fotomontage Standort Nordstadt

Die Gebäude der Psychiatrie (PSY) Langenhagen (LGH) sind in höchstem Maße sanierungsbedürftig. Hierfür wird eine Lösung in zwei Schritten geschaffen, die mit der Schaffung des Klinikums Mitte zusammenhängt: Der bereits im Grundsatz beschlossene und begonnene Umzug der Akutgeriatrie aus Langenhagen auf das Gelände des Nordstadtkrankenhauses wird vollständig umgesetzt. So können die jetzigen Räumlichkeiten der Akutgeriatrie in einem ersten Schritt durch die Psychiatrie genutzt werden.

Der zweite Schritt folgt nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus in Siloah und darauf folgender Verlagerung der heutigen somatischen Fachabteilungen vom Standort Nordstadt: Dann sollen Gebäude des Nordstadtkrankenhauses für die Psychiatrie Langenhagen genutzt werden. Dazu kommen auch tagesklinische Angebote. Das heutige Nordstadtkrankenhaus bietet hierfür eine geeignete Infrastruktur.

Weiterhin wird die Psychiatrie in Wunstorf fortgeführt und inhaltlich entsprechend der Psychiatriestrategie weiterentwickelt. Die dortigen Neubauprojekte werden fortgeführt.

Konzeptzeichnung Großburgwedel

Klinikum Ost, Fotomontage eines fiktiven Krankenhauses auf dem aktuell vorgesehenen Gelände in Großburgwedel

Aktuell mangelt es sowohl am Standort Großburgwedel als auch in Lehrte an Fachkräften. Die Folge: In Lehrte kann die Notfallversorgung aktuell immer häufiger nicht in vollem Umfang angeboten werden.

Eine Zusammenführung beider Häuser am Standort Großburgwedel liefert hierfür eine Lösung und sichert die langfristige Versorgung der Patient* innen im Osten von Hannover. Ziel ist die Bildung eines Schwerpunktversorgers, um hier für das Fachpersonal beider Standorte ein verlässlicheres Arbeitsumfeld zu schaffen.

Die im ersten Schritt erforderlichen Erweiterungsbauten werden als Interimslösung geprüft und realisiert. Der geplante Neubau in Großburgwedel soll in enger Abstimmung mit dem Land Niedersachsen weiter voran getrieben werden.

Visualisierung des Gesundheitscampus (RGZ) in Lehrte

Visualisierung des Gesundheitscampus (RGZ) in Lehrte

Die beschlossene KRH Medizinstrategie 2030 sieht für Lehrte (LEH) den Aufbau modernster medizinischer Strukturen mit Hilfe erheblicher Investitionen vor. Im Zentrum steht die Transformation zu einem Gesundheitscampus mit Versorgungsangeboten an der Schnittstelle zwischen ambulant und stationär. Es entsteht eine komplette Neubaustruktur (geplanter Spatenstich 2026), die maßgeblich von der Region finanziert werden wird. KRH-eigene Angebote in Form eines Regionalen Gesundheitszentrum (RGZ) werden mit Angeboten eng vernetzter Partner kombiniert. Dazu gehören niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Gesundheits-und Pflegedienstleister und weitere Akteure. Der Aufbau des Gesundheitscampus Lehrte ist mitten im Entstehungsprozess. Ein Projektentwickler wird Konzepte erarbeiten und die kommenden Schritte begleiten, die mit den vielschichtigen Aspekten dieses innovativen Versorgungsmodells verbunden sind. Das Vergabeverfahren für den Projektentwickler läuft. Dieser wird Ende 2023 beauftragt werden. Zu seinen konkreten Aufgaben gehört es, neue und innovative Gesundheitsangebote für den Campus Lehrte zu entwickeln, die mit den Vorstellungen des Landes für eine RGZ-Struktur mit Krankenhausbetten korrespondieren. Dazu gehören auch rein ambulante Versorgungsangebote und ein ambulanter OP in Trägerschaft des KRH. Außerdem wird er Partnermodelle entwickeln und anschieben sowie potentielle Mitgestalter – auch zur Nutzung des jetzigen Krankenhausgeländes - identifizieren. Den möglichen Optimierungspotentialen in der Zusammenarbeit zwischen ambulanten und stationären Angeboten gilt ein besonderes Augenmerk. Hier gibt es viele innovative Ansätze – vom Case-Management bis zum Modell der Community Health Nurse. Ziel ist es, ein ganzheitliches Versorgungssystem aufzubauen. Es werden keine Versorgungslücken in Lehrte entstehen, da bis zum letzten Verlagerungsschritt der zunächst in Lehrte verbleibenden stationären Einheiten die neuen Versorgungsangebote aufgebaut werden. Die Entwicklung in Lehrte ist eng verschränkt mit dem Aufbau eines Schwerpunktversorgers in Großburgwedel (GBW). Ein Baugrundstück in Burgwedel ist bereits identifiziert und das Förderungsverfahren des Landes läuft. In einer Übergangsphase wird es am bisherigen Standort eine Zwischenlösung geben, um die chirurgischen (ACH/UCH) und Teile der internistischen (INN) Einheiten aus Lehrte im Jahr 2024 aufzunehmen. Seit 2023 laufen bereits vorbereitende Hospitationsprogramme für die Belegschaft. Das stationäre geriatrische Angebot (GER), mit Teilen der Inneren Medizin, wird zusammen mit der Schmerztherapie zunächst am Standort Lehrte verbleiben. Auch werden in Lehrte ambulante Sprechstunden der chirurgischen Abteilungen zur Vorbereitung der stationären Versorgung in GBW weiter angeboten. Nach Schaffung der räumlichen Voraussetzungen sollen dann in einer zweiten Phase (ca. 2026) auch die Geriatrie mit Teilen der Inneren Medizin und die Schmerztherapie nach GBW umziehen. Gleichzeitig läuft die Entwicklung der RGZ Struktur in Lehrte mit der Möglichkeit für Beschäftigte, auch hier ein neues Aufgabenfeld zu fi nden. Um rahmengebende Vereinbarungen mit den Beschäftigten zu entwickeln, laufen bereits intensive Gespräche mit Betriebsräten und Gewerkschaften. Eine Finalisierung wird kurzfristig angestrebt.

Was ist nach Vorstellung des Landes Niedersachsen ein RGZ?
Regionale Gesundheitszentren (RGZ) ermöglichen eine neue Form der medizinischen Versorgung. Es stellt die lokale Gesundheitsversorgung sicher, wo die Gefahr von Versorgungslücken besteht. Das bietet gerade für ländliche Regionen neue Chancen.
Das Neue: Die verschiedenen Komponenten der ambulanten und stationären gesundheitlichen Versorgung werden zusammen gedacht und konzentriert. Sie stehen damit den Bürgerinnen und Bürgern an einem Standort zur Verfügung. 
Beispiel: Patientinnen und Patienten können hier von einem Facharzt ambulant behandelt werden. Sofern es medizinisch notwendig ist, können Patientinnen und Patienten über Nacht  versorgt werden. Auch kleine Operationen  könnten dort versorgt werden.
Individuell: Durch Erweiterung von Angeboten beispielsweise im Bereich der Kurzzeitpfl ege, Physiotherapie oder Integration einer Sozialstation kann auf die Bedarfe und die begleitenden Standortfaktoren individuell eingegangen werden. 
Das Ziel: Maßgeschneiderte Lösungen - Mit den Regionalen Gesundheitszentren wird ein Angebot geschaf-fen, das die Patientinnen und Patienten aus einer Hand sektorenübergreifend versorgt und damit Vorteile gegenüber der aktuellen Situation bietet.

Konzeptzeichnung Gehrden

Klinikum West, Standort Gehrden, Konzeptzeichnung

Am Standort Gehrden werden schon heute hochspezialisierte Leistungen wie Aortenchirurgie, die Therapie erkrankter Herzklappen und intensivmedizinische Komplexbehandlungen erbracht.

Dieser wird als Schwerpunktversorger weiter gestärkt. Dazu wird die Verlagerung der Neurologie und einer noch neu aufzubauenden Neurologischen Frührehabilitation von Laatzen nach Gehrden vorbereitet und vollzogen.

Für den Neubau des Standortes wird der zweite Bauabschnitt wie geplant fortgesetzt. So entsteht ein Krankenhaus, das inhaltlich und baulich modernen Anforderungen genügt.

Gebäude Klinikum Neustadt

Klinikum West, Standort Neustadt am Rübenberge

Dem Standort Neustadt kommt in der künftigen Standortstrategie eine wichtige Rolle zu: Es versorgt in eher ländlich geprägter Lage ein großes Einzugsgebiet im Nord-Westen von Hannover. Ein Wegfall würde bedeuten, dass mehr als 45.000 Menschen mit dem Auto länger als 45 Minuten zum nächsten Krankenhaus brauchen. Daher wird er als Grund- und Regelversorger fortgeführt.

Um die medizinische Versorgung in der Region weiter zu stärken, sollen ambulante Angebote als Ergänzung der stationären Versorgung etabliert werden.

MVZ Struktur Laatzen

Standort Laatzen: Klinik für intersektorale Versorgung

Der Standort Laatzen wird als Grund- und Regelversorger fortgeführt und um ambulante sowie Nachsorgeangebote ergänzt. Hierzu gehören eine stationäre Überleitungspflege, Haus- und Fachärzte*innen, Physiotherapeut* innen sowie Kurzzeitpflege. Diese Angebote sollen gemeinsam mit qualifizierten Partner*innen eingeführt werden und auch von anderen Häusern des KRH in Anspruch genommen werden können.

Für die bauliche Weiterentwicklung des Standortes - insbesondere der Notaufnahme - sollen die bereits von der Region Hannover zur Verfügung gestellten Mittel in Höhe von 3,8 Mio. € erhalten bleiben. Die Modernisierung der zentralen Notaufnahme wird fortgesetzt. Nach Vorbereitung und Herstellung der infrastrukturellen Voraussetzungen wird die Neurologie nach Gehrden und die Orthopädie und Unfallchirurgie in das Klinikum Mitte verlagert.

Die Medizinstrategie 2030 hat auch deutlich positive ökonomische Wirkungen: Nach ihrer Umsetzung geht das KRH Stand heute von einer jährlichen Ergebnisverbesserung von 17 bis 21 Millionen Euro pro Jahr aus. Damit würde der Konzern in die Lage versetzt, operativ ausgeglichene Ergebnisse zu erwirtschaften.

Durch die Konzentration der Infrastruktur können die Aufwendungen für Instandhaltungen über die nächsten 20 Jahre um 656 Millionen Euro reduziert werden. Dagegen steigt der Investitionsbedarf im Vergleich zu den Planungen der Medizinstrategie 2025 um 105 Millionen Euro auf 743 Millionen Euro. Hier besteht allerdings eine realistische Chance auf zusätzliche Investitionsmittel, da Bund und Länder die zukünftig notwendigen strukturellen Veränderungen der Krankenhauslandschaft auch mit zusätzlichen Investitionsmitteln über einen Strukturfonds fördern wollen.

Social Media / Verbinden Sie sich mit Uns

Facebook Instagram Youtube LinkedIn Xing

Standort


  • KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen
  • KRH Klinikum Großburgwedel
  • KRH Klinikum Lehrte
  • KRH Klinikum Neustadt a. Rübenberge
  • KRH Klinikum Nordstadt
  • KRH Klinikum Robert Koch Gehrden
  • KRH Klinikum Siloah
  • KRH Geriatrie Langenhagen
  • KRH Psychiatrie Langenhagen
  • KRH Psychiatrie Wunstorf
Logo Aktionsbündnis Patientensicherheit Logo Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ Logo der Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser Logo der Region Hannover
  • Presse
  • Lob & Tadel
  • Sitemap
  • Datenschutz
  • Patientenfürsprecher
  • Impressum
  • Medizinproduktesicherheit
  • Lieferkette

© 2021, Klinikum Region Hannover GmbH