
Lennart Dreyer und Fabienne Führmann, Psychologische Psychotherapeutin und leitende Psychologin des KRH Klinikum Wunstorf, in der KRH Unternehmenskommunikation.
Spontane Einkäufe, spontane Ausflüge, spontan wieder Absagen, Tagträumerei und mehr – sechs von zehn Anzeichen treffen auf dich zu? Dann hast du ADHS. Auf TikTok findet man Tausende solcher Videos unter #adhstok. Aber inwieweit sind solche Selbstdiagnosen zutreffend? „Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, auch bekannt als ADHS, ist kein Trend, sondern eine psychische Erkrankung“, erklärt Fabienne Führmann, Psychologische Psychotherapeutin und leitende Psychologin des KRH Psychiatrie Wunstorf. „Allerdings sind Videos auf TikTok wie die Mood-Ringe, die die Farbe wechseln. Nicht zuverlässig. Dabei kann Social Media durchaus ein Ort sein, an dem sich Betroffene über ihre Krankheit und Erfahrungen austauschen und so Unterstützung finden können.“
Klassenclown, Zappelphilipp – ein jeder hat es schon gehört. Betroffene Kinder können in der Schule einfach nicht ruhig sitzen, sind ständig unkonzentriert und toben herum. Mädchen hingegen werden häufig als Tagträumerin oder Plappermaul bezeichnet. „Eine ADHS-Erkrankung fällt meistens schon im Kindesalter auf. Kindern fällt es schwerer, sich von ablenkenden Reizen abzuschirmen und konzentriert zu sein. Im Heranwachsen erlernen wir Strategien, wie uns dies besser gelingt. Demnach ist es untypisch, erst im Erwachsenenalter ADHS zu entwickeln. Die Anzeichen sind meistens bereits in der Kindheit vorhanden. Dennoch kann es sein, dass die Erkrankung bei Mädchen aufgrund der untypischeren Symptome eher unbemerkt bleibt“, berichtet Fabienne Führmann. „Jeder kennt es, ab und zu mal ein Beinwippen, sich schnell ablenken lassen oder andere Verhaltensstereotype von ADHS. Die Häufigkeit, die Anzahl und die damit einhergehenden Einschränkungen sind entscheidend für die Diagnose. Dabei ist die Frage, ob und wie groß der Leidensdruck in meinem alltäglichen Leben ist, nicht unerheblich.“
Erfahren Sie in der aktuellen Folge der KRH Patientenakademie mit der Psychologische Psychotherapeutin und leitenden Psychologin des KRH Klinikum Wunstorf Fabienne Führmann mehr über die Herausforderungen von ADHS im Alltag sowie mehr über die Diagnostik der Erkrankung und deren Darstellung in den sozialen Medien …link.
Der Podcast Patientenakademie des Klinikums Region Hannover möchte aufklären: Über moderne Gesundheitsversorgung, die neusten medizinischen Erkenntnisse, über spezialisierte Pflege im Krankenhaus, über komplexe Krankheitsbilder und vieles mehr. Im Gespräch dazu sind Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Patientinnen und Patienten und weitere Expertinnen und Experten aus dem KRH. Ziel ist es, Betroffenen, Angehörigen und Interessierten Orientierung und Wissen zur stationären Gesundheitsversorgung an die Hand zu geben. Zu finden ist der Podcast auf allen gängigen Streaming Plattformen.