Seit Ende Februar hat sich in den KRH Krankenhäusern coronabedingt fast alles verändert. Binnen kurzer Zeit wurden Arbeitsabläufe und Stationen komplett neu organisiert und Hygieneregeln verschärft, um Corona-Patienten sicher versorgen zu können. Stellvertretend für alle Beschäftigten stellen wir sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, die von ihrem Arbeitsalltag in Pandemiezeiten berichten.
Seit März änderte sich der Arbeitsalltag für den Krankenpfleger Meik Horbach coronabedingt fast komplett: neue Kollegen im Team, Patienten aus anderen Fachkliniken auf Station, Maskenpflicht für alle Beschäftigten. Bei den Veränderungen der Arbeitsabläufe ging es zum Beispiel um die räumliche Trennung von Covid-19-Patienten und – Verdachtsfällen von anderen Patienten. Der 28-Jährige, der gemeinsam mit einer Kollegin Manager der internistischen Station 16 im KRH Klinikum Gehrden ist, kam mit dem Umbruch gut zurecht. „Nach einer ersten Phase der Anspannung haben wir uns an die neuen Bedingungen gewöhnt, wir halten fest zusammen.“ Anfang Mai war er dann aber plötzlich selbst betroffen. Bei einem Patienten, dem Horbach wenige Minuten nahe war, wurde mit zeitlicher Verzögerung das Virus nachgewiesen.
Der engagierte Pfleger galt somit als Kontaktperson. Ein Corona-Test hatte ein negatives Ergebnis, Symptome hatte er auch nicht. In enger Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde wurde ihm schließlich freigestellt, unter strengen Schutzregeln weiterzuarbeiten: „Das war mein Wunsch.“ Corona bestimmt auch das Privatleben des Krankenpflegers. Seine Freundin, die wegen einer Immunschwächekrankheit zur Risikogruppe zählt, besucht er nur mit Abstand, auch auf persönliche Kontakte zur Familie verzichtet Horbach vorsorglich.
Fragestunde:
Träumen Sie schon von Corona?
Horbach: Nein, davon träume ich noch nicht. Eher davon, was ich nach Corona wieder machen kann, wie reisen und die Familie in Köln besuchen.
Hatten Sie in Ihrem Berufsleben schon vergleichbar fordernde Zeiten wie gegenwärtig?
Horbach: Die Zeiten sind in der Pflege eigentlich immer fordernd. Durch die strengen Hygieneauflagen ist man zum Umdenken gezwungen. Das Positive an der Sache ist, dass es nicht langweilig wird.
Was gibt Ihnen Kraft, die Arbeit am Limit zu schaffen?
Horbach: Der Zusammenhalt des Teams auf der Station, der wirklich außergewöhnlich ist, und Gespräche mit Freunden und Familie. Auch Sport hilft beim Abschalten vom Alltag.
Haben Sie wünsche, die Sie nach der Corona-Krise auf jeden Fall erfüllen möchten?
Horbach: Da ich schon ein wenig von der Welt gesehen habe, bin ich eher bescheiden, was das Reisen angeht. Ich wäre froh, wenn ich wieder meine Familie und Freunde in Ostwestfalen und im Rheinland besuchen könnte.