
Nicole Heinisch, Pflegefachkraft am KRH Klinikum Nordstadt, erzählt von ihrem Arbeitsalltag und Erlebnissen in Pandemiezeiten.
Seit Ende Februar hat sich in den KRH Krankenhäusern coronabedingt fast alles verändert. Binnen kurzer Zeit wurden Arbeitsabläufe und Stationen komplett neu organisiert und Hygieneregeln verschärft, um Corona-Patienten sicher versorgen zu können. Stellvertretend für alle Beschäftigten stellen wir sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, die von ihrem Arbeitsalltag in Pandemiezeiten berichten.
Als der Krankenschwester Nicole Heinisch im März die neue Aufgabe als Pandemiebeauftragte im KRH Klinikum Nordstadt gemeinsam mit einer Kollegin übertragen wurde, konnte niemand genau wissen, was auf die beiden konkret zukommen würde. Als „Corona-Mädchen für alles“ waren sie die zentralen Ansprechpartnerinnen für das ganze Krankenhaus: „Das Telefon klingelte in den ersten Wochen den ganzen Tag ohne Pause.“ Auch an Wochenenden hatten sie durchgehend Bereitschaftsdienst. In ständiger Abstimmung mit dem Team der Klinikhygiene, der Klinikleitung und der Gesundheitsbehörde gaben sie zum Beispiel Auskunft zu Quarantäneregeln für Mitarbeiter, die Kontakt zu Corona-Infizierten oder -Verdachtsfällen hatten. Das jeweilige Risiko wird dabei nach Richtlinien des Robert-Koch-Instituts in drei Kategorien eingeteilt. Nur wer negativ getestet und symptomfrei ist, hat unter strengen Auflagen die Möglichkeit, seinen Dienst fortzusetzen. Die 49-jährige Heinisch, die seit 30 Jahren auf Station und in den vergangenen Jahren in der Pflegedokumentation tätig ist, war als „Detektivin“ gefragt. „Wir ermitteln die Kontaktpersonen, bis zu 50 Personen können da zusammenkommen. Das war manchmal wie im Krimi.“
Fragestunde:
Träumen Sie schon von Corona?
Heinisch: Ich schlafe abends mit dem Gedanken an Corona und Kontaktlisten ein und wache morgens mit ähnlichen Gedanken auf.
Was gibt Ihnen Kraft, die Arbeit am Limit zu schaffen?
Heinisch: So gefordert und gefragt war ich in meinem Berufsleben noch nie. Ich hoffe, dass ich das nicht noch mal erleben muss. Aber man wächst mit den Aufgaben, man wird mit jeder Situation klüger, souveräner.
Was gibt Ihnen Kraft, die Arbeit am Limit zu schaffen?
Heinisch: Durch neue Erfahrungen Dinge besser zu machen und souveräner handeln zu können. Die Teamarbeit. Der Gedanke, nicht mit allem allein dazustehen und mich mit anderen Berufsgruppen austauschen zu können.
Haben Sie wünsche, die Sie nach der Corona-Krise auf jeden Fall erfüllen möchten?
Heinisch: Familie und Freunde treffen und sich auch mal wieder in den Arm nehmen. Urlaub machen, Konzerte und Biergärten besuchen, falls es für Letzteres dann nicht schon zu kalt ist.