Hamida Hlel Ayachi hat ihre Heimat und Familie in Tunesien hinter sich gelassen und ist für einen Job in der Pflege nach Deutschland gekommen. Das war kein leichter Schritt für sie, aber in ihrer Heimatstadt Kairouan konnte sie mit ihrer Familie als Pflegefachkraft nicht mehr leben. „Das Leben in Tunesien ist teuer und Pflege wird schlecht bezahlt“, sagt Ayachi. Von dem Leben in Deutschland und der deutschen Pflege hat sie über Bekannte, die bereits nach Deutschland ausgewandert sind, nur Gutes gehört. „Ich habe dann nebenberuflich Deutsch gelernt und bin über eine Arbeitsvermittlungsagentur nach Deutschland gekommen.“
Der Start in Deutschland war nicht leicht. Die Sprache beherrschte sie bereits gut, aber die Kultur und die Sitten waren schon anders, fern der Heimat und der Familie. Dazu kam, dass sie zuerst in einem Krankenhaus im Süden Deutschlands ihre Anerkennung startete und dort nicht Fuß fassen konnte. „Es hat nicht gepasst und ich war mit meiner Förderung dort nicht zufrieden“, sagt die 30-Jährige. Doch der schwere Start wurde schließlich noch zu einer Erfolgsstory, denn sie kam in das Team rund um Sascha Sandhorst, Integrationsbeauftragter, und Martin Waldera, Stationsleiter, im KRH Klinikum Großburgwedel.
„In Großburgwedel wurde ich freundlich aufgenommen und sowohl beruflich als auch privat unterstützt“, sagt Ayachi. Sie wohnte für drei Monate im ehemaligen Schwesternwohnheim und fand dann schnell eine eigene Wohnung. „Ich habe nun den Vergleich mit einem anderen Krankenhaus und einer anderen Integrationskultur und bin Sascha Sandhorst, Martin Waldera und meiner Praxisanleiterin Stephanie Weinert und allen anderen Teamkollegen hier in Großburgwedel sehr dankbar.“
Ausländische Pflegefachkräfte müssen, um in Deutschland arbeiten zu können, eine sogenannte Anerkennung machen. Diese beinhaltet praktische Einsätze im Krankenhaus, Pflegetheorie, Fachsprache und Prüfungen. Neben der Unterstützung im Lernen und in Praxisanleitungen auf Station ist es Integrationsbeauftragten Sascha Sandhorst wichtig, dass die neuen Kolleg*innen in Deutschland und in Großburgwedel ankommen und heimisch werden. „Wir unterstützen bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen oder integrieren in Verein- oder Hobbystrukturen. Wir unternehmen zusammen Ausflüge, um die deutsche Kultur kennenzulernen oder spielen zusammen bei selbstorganisierten Fußballturnieren“, sagt Sandhorst.
Das KRH steht für ein buntes und vielfältiges Krankenhausleben. Insgesamt arbeiten Menschen aus 103 Nationen zusammen. „Wir freuen uns sehr, dass Hamida uns auf Station unterstützt. Es ist auch schön zu wissen, dass die deutsche Pflege im Ausland so einen guten Ruf besitzt“, sagt Martin Waldera, Stationsleiter der IMC und Intensivstation im KRH Klinikum Großburgwedel.
Hamida Hlel Ayachi ist in Großburgwedel angekommen, allerdings fehlt ihr ihre Familie. „Mit den deutschen Behörden ist alles geklärt. Doch die tunesischen Behörden brauchen sehr lange für ein O.K., dass mein Mann und mein vierjähriger Sohn nach Deutschland kommen dürfen“, sagt Ayachi. Den passenden Beruf und die passende Wohnung dazu, hat sie bereits in Großburgwedel gefunden.