Bereits zum zweiten Mal gab es an der KRH Akademie das Azubi-Speed-Dating. Azubis konnten mit den Verantwortlichen aus den einzelnen KRH Kliniken ins Gespräch kommen, sich beraten lassen und zukünftige Beschäftigungsperspektiven im KRH planen.
Das Speed-Dating ist für das KRH und die KRH Akdemie ein voller Erfolg. Die Zahlen der Übernahmen von Azubis haben sich deutlich erhöht und die Bindung an den Arbeitgeber gestärkt. Weitere Projekte wie das „Come Together“, also einen Kennenlerntag für Neu-Azubis, deren Eltern und Freunden und dem Team der KRH Akademie, wurzeln auf der Idee des Speed-Datings. Wir haben nachgefragt, wie es zu der Idee kam und welche Ziele dahinter stehen. Die Fragen beantworten Madita Trück, HR Businness Partnerin KRH Akademie und Martin Schnäpel, Bereichsleitung HR.
KRH: Frau Trück, wie kam die Idee zum Speed Dating? Was macht das Speeddating aus?
Madita Trück: Das bisherige Übernahmeverfahren war größtenteils dadurch charakterisiert, dass intensiv über die Auszubildenden, aber weniger direkt mit den Auszubildenden gesprochen wurde. Die „übernahmebereiten“ Auszubildenden äußerten etwa 8 Monate vor Beendigung ihrer Ausbildung schriftlich ihre Wünsche und Prioritäten. Eine Besetzungskonferenz der Pflegedirektoren, federführend verantwortet von HR, folgte. Dann gab es auf Basis dieser Konferenz formale Vorstellungsgespräche vor Ort. Die Ausfertigung der Arbeits- bzw. Übernahmeverträge durch den HR Service erfolgte zeitversetzt zum Abschluss. Die Übernahmezahlen waren ok, aber nicht überragend. Es musste sich etwas ändern – HR und die KRH Akademie entwickelten gemeinsam mit der JAV die Idee zu einem regelmäßigen Speeddating in den Räumlichkeiten der KRH Akademie.
KRH: Wie sind die bisherigen Rückmeldungen von den Azubis?
Martin Schnäpel: Die Rückmeldungen sind weitüberwiegend positiv. Von der JAV und den Betriebsräten - aber auch von vielen Auszubildenden direkt - wird uns zurückgespiegelt, dass das interaktive Konzept bestens ankommt. Die Standorte bekommen ein „Gesicht“, man spricht miteinander, lernt sich kennen und tauscht sich aus. Die Übernahmewahl wird erleichtert und transparent. An dieser Stelle ergänzend auch ein großes Dankeschön an die Standorte! Sie haben sich sehr aktiv auf das neue Vorgehen eingelassen, machen mit und überraschen uns und die Auszubildenden immer wieder mit neuen kreativen Ideen und Ständen.
KRH: Gibt es Rückmeldung von anderen Ausbildungseinrichtungen, beispielsweise Nachfragen wie das läuft?
Martin Schnäpel: Unser Weg scheint bisher einmalig zu sein. Zum Speeddating haben wir bisher zwar noch nichts von außerhalb gehört – die gesamten KRH-Aktivitäten rund um die Image- und Recruitingkampagne werden aber sehr wohl wahrgenommen. Zum einen mit einem gewissen Verblüffen und Erstaunen, zum anderen aber auch mit einem Gefühl von „die machen uns vor, wie es geht“.
KRH: Ist das Speed Dating ein Ansatz gegen den Fachkräftemangel, so wie das KRH MobilTeam?
Madita Trück: Ja, natürlich! Das Thema Fachkräftemangel ist bekanntermaßen riesig groß. Nur mit einem großen Blumenstrauß von Maßnahmen werden wir perspektivisch erfolgreich werden. Und das gilt nicht nur für das Thema Mitarbeitergewinnung, sondern natürlich auch für das Thema Mitarbeiterbindung. Viele Maßnahmen wurden bereits ergriffen, viele weitere Maßnahmen werden folgen. Gerade im Bereich der Pflege ist es wichtig, auf die jungen Leute adressatengerecht in der richtigen, oft onlinebasierten Form und über die richtigen Formate zuzugehen. Die Ausbildung in der KRH Akademie bietet uns eine große Chance – das Gute liegt so nah. Wenn wir die Potentiale nutzen, werden wir viele Herausforderungen des Fachkräftemangels selbst lösen können.
KRH: Gibt es zusätzliche Schritte oder angedachte Schritte um die Azubis an das KRH zu binden?
Martin Schnäpel: Zunächst gilt es, die Bewerberauswahl zu professionalisieren, die richtigen Auszubildenden zu gewinnen und nachfolgend eine qualitativ gute Ausbildung anzubieten. KRH investiert in die Ausbildung: Mit Unterstützung der Region wird die Ausbildung digitaler, Sprachkurse unterstützen die Auszubildenden – falls erforderlich – in der Ausbildung und gemeinsam mit den Standorten wird ein Praxisanleiterkonzept zur Umsetzung des neuen Pflegeberufegesetzes vorbereitet und umgesetzt.