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19.01.2022 . Eine Operation, die nicht jeder kann

Experten der Urologie am KRH Klinikum Gehrden entfernen in einer komplexen OP eine Prostata – Ein Interview mit den Beteiligten

In der Urologie am KRH Klinikum Robert Koch Gehrden wurde die tumorbefallene Prostata von Bernd-Uwe Pehlke entfernt. Eine andere große Klinik in Hannover hatte die Operation im Vorfeld abgelehnt, doch Chefarzt Prof. Dr. Florian Fuller und sein Team konnten die Operation minimalinvasiv und robotergestützt erfolgreich durchführen. Ein Gespräch mit Patient und Arzt.

Prof. Dr. F. Fuller, Pehlke und Dr. S. Fröhlich

Operation gelungen: Patient Bernd-Uwe Pehlke ist höchst zufrieden mit dem Ergebnis des Eingriffs. Dasselbe gilt für Chefarzt Prof. Dr. Florian Fuller (links) und Oberarzt Dr. Stefan Fröhlich.

Herr Pehlke, Sie wurden vor sieben Tagen operiert. Wie geht es Ihnen?
Pehlke: Dafür, dass ich tatsächlich erst vor einer Woche operiert worden bin und die OP vier Stunden gedauert hat, fühle ich mich sehr gut. Ich habe auch nicht wirklich gelitten und bin drei Tage nach der OP entlassen worden. Die Ärzte und Pflegekräfte hier waren alle immer sehr freundlich und zuvorkommend, das muss ich wirklich sagen.

Sie hatten im Vorfeld Schwierigkeiten, überhaupt eine Klinik zu finden, die bereit war, die Operation durchzuführen?
Pehlke: Ja, tatsächlich. Ich war zuerst in einer anderen urologischen Klinik, und da wurde mir gesagt, aufgrund meines Körpergewichtes – mein BMI liegt bei 46 – sei es nicht angeraten, die Operation durchzuführen. Ich sollte mich lieber für eine Strahlentherapie entscheiden. Das wollte ich aber nicht. Wenn man Krebs hat, dann will man den loswerden. Mein Urologe in Braunschweig hat daraufhin mit der Klinik hier in Gehrden Kontakt aufgenommen. Und eine Woche später ging es dann schon los.

Herr Prof. Dr. Fuller, warum war die Entfernung der Prostata in diesem Fall so schwierig?
Fuller: Man muss sich das so vorstellen, dass wir hier im tiefsten Bereich des Beckens operieren, welches beim Mann von sich aus schon sehr eng ist. Die Organe, die in diesem Fall stark mit Fettgewebe versetzt und dadurch deutlich schwerer sind, erschweren den Zugang und die Sicht zusätzlich. Für den Operateur ist es sehr schwierig, so die Übersicht zu behalten. Ein Fehler in solch einer OP kann schlimme Folgen haben, beispielsweise eine Verletzung der großen Beckengefäße oder eine Verletzung des Rektums.

Wieso konnten Sie diese Operation dann durchführen, was an einer anderen Klinik nicht möglich war?
Fuller: Im Wesentlichen aus zwei Gründen: Erstens wäre diese Operation mit der klassischen offenen OP-Methode so gut wie nicht durchführbar gewesen. Ermöglicht wird ein solcher Eingriff im Grunde nur mittels des Da-Vinci-Systems, über welches wir verfügen. Dies ist ein komplexes robotisches System, das den Operateur in die Lage versetzt, auch unter deutlich erschwerten Bedingungen dank des Vergrößerungseffektes der Kamera den Überblick über das OP-Feld zu behalten und hochpräzise arbeiten zu können. Ich habe bereits als Oberarzt an der Berliner Charité mit dem Da Vinci gearbeitet, seit knapp drei Jahren haben wir es im Klinikum Robert Koch Gehrden im Einsatz. Und da kommen wir zum zweiten Punkt: Sie brauchen das Können. Eine OP unter diesen Umständen kann nur durchgeführt werden, wenn der Operateur eine Erfahrung von mehreren Hundert Prostatektomien hat, wenn Operateur und erster Assistent Hand in Hand arbeiten und das gesamte OP-Team sowie insbesondere die Anästhesie Erfahrung mit übergewichtigen Patienten hat. Die Tatsache, dass eine andere große Klinik, die auch mit dem Da-Vinci-Roboter ausgestattet ist, die OP abgelehnt hat, unterstreicht den erhöhten Schwierigkeitsgrad und die damit verbundenen Risiken.

Warum spielt die Anästhesie hier eine besondere Rolle?
Fuller: Herr Pehlke sagte ja eben bereits, wie lange solch eine Operation dauert. Das ist eine besondere Herausforderung für die Narkose. Und durch das Übergewicht kommen zusätzliche Risiken für das Herz-Kreislauf-System und für die Lunge hinzu. Zum Glück ist das anästhesiologische Team hier in Gehrden sehr gut aufgestellt und beherrscht die Narkose bei adipösen Patienten.

Haben Sie denn keinen Moment gezögert, diesen Fall zu übernehmen?
Fuller: Gezögert wäre das falsche Wort. Aber auch wir haben uns den Fall sehr genau angeschaut und im Team alle möglichen Komplikationen erörtert. Letztlich haben wir uns gemeinsam entschieden, Herrn Pehlke die OP anzubieten. Sowohl das histologische Ergebnis, welches eine vollständige Entfernung der Prostata im Gesunden zeigt, als auch der unkomplizierte postoperative Verlauf bestärken uns darin, gemeinsam mit dem Patienten die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Hätte es aus Ihrer Sicht denn eine andere Möglichkeit als die Entfernung der Prostata gegeben?
Fuller: Ja, aber keine wirklich bessere. Eine Bestrahlung wäre aufgrund der vergrößerten Prostata nur eingeschränkt Erfolg versprechend gewesen. Insofern war die Operation hier im Sinne der Krebsbehandlung die beste Alternative – selbst angesichts des erhöhten Narkose- und Operationsrisikos.

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