
Seit 2020 kooperiert das KRH Simulationszentrum Nordstadt mit der Notfallsanitäterschule der Berufsfeuerwehr Hannover. Ein Team, bestehend aus zwei bis drei Ärzten*innen der Anästhesiologie und einer Hebamme, führt die Teilnehmenden durch den Prozess der Geburt sowie der medizinischen Versorgung von Neugeborenen. Dazu stellt das KRH Klinikum Region Hannover eine elektronische, interaktive Trainingspuppe aus seinem Simulationszentrum zur Verfügung. „Mit der Trainingspuppe kann man die komplette Anästhesie, Reanimation, Kaiserschnittsimulation, Katheterisierung, Fruchtwasser- und Blutabgänge, kindliche Herztöne und besondere mütterliche Komplikationen simulieren“, erklärt Sebastian Reinecke, Oberarzt und Leiter des Simulationszentrums. Normalerweise findet das Training im Klinikum Nordstadt statt, jedoch aufgrund der Coronamaßnahmen seit zwei Jahren auf der Feuerwache.
Teilnehmer*innen der Schulung sind auszubildende Notfallsanitäter*innen im dritten von drei Lehrjahren. Zu Beginn wird ihnen zuerst theoretisches Wissen von einer Hebamme vermittelt und anschließend ein praktischer Kurstag durchgeführt. Hier spielen die Teilnehmer*innen in Zweierteams – so wie sie auch im Rettungswagen gemeinsam im Dienst sind – die unterschiedlichen Szenarien durch: Erst die Geburtssimulation und im nächsten Durchgang die Neugeborenenversorgung. Los geht es mit einfachen und unkomplizierten Übungssituationen, im Laufe des Tages folgen dann diverse Komplikationen sowohl bei der Mutter als auch bei dem Kind. Nach jedem Szenario gibt es ein ausführliches Debriefing, in dem sich die Teams austauschen und die Abläufe jedes Durchgangs gemeinsam reflektieren. „Es gibt uns Sicherheit für den Einsatz draußen. Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit, denn nicht mal jeder Arzt bekommt diese“, erzählt der in der Ausbildung zum Notfallsanitäter befindliche Tim: „Es sind meistens seltene Fälle, aber wenn so etwas vorkommt, dann sind wir durch dieses Training gut vorbereitet. Wir gehen mit einem sehr guten Gefühl hier raus.“ „Die Mischung aus Theorie und der Praxis gibt einen guten Grundbaustein, um mit Notfallsituationen gut umgehen zu können“, ergänzt sein Kollege Frank.