
Hannelore Ganteföhr bespricht mit Dr. med. Ulrich Possin Chefarzt des KRH Klinikums Agnes Karll Laatzen ihre aktuellen Untersuchungsergebnisse.
Eine Darmspiegelung wollte Hannelore Ganteföhr eigentlich nicht. „Ich hatte vor Jahren schon einmal so eine Untersuchung und diese als sehr unangenehm in Erinnerung“, sagt die 72-jährige Rentnerin aus Hannover. Man denke ja immer, man komme schon davon. Die Hausärztin überredet sie schließlich doch zu dem prophylaktischen Termin. „Zunächst habe ich gedacht, den kann ich ja auch einfach wieder absagen. Aber irgendwie hat mein Körper signalisiert, da musst du jetzt hin.“ Zu Recht – der Arzt eröffnete ihr nach der Untersuchung, dass „da etwa sei, was da nicht hingehört“. Von da an ging alles ganz schnell, Ganteföhr wollte ins Darmkrebszentrum des KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen, dort wurden Vorbehandlung, Eingriff, Staging und Chemotherapie veranlasst und durchgeführt. „Von einem Tag auf den anderen war ich Krebspatientin – es war beruhigend, dass nichts mehr auf die lange Bank geschoben wurde“, sagt die Seniorin.
Hannelore Ganteföhr wurde detailliert über den Eingriff aufgeklärt. Operateur Dr. Ulrich Possin wollte laparoskopisch operieren und eine Methode anwenden, bei der der Tumor über den Anus entfernt. Diese Technik wird vor allem bei tiefsitzenden Rektumkarzinomen nahe dem Schließmuskel eingesetzt, die noch nicht gestreut haben. „Ich hatte mir den Eingriff schlimmer vorgestellt, eigentlich lief alles komplikationslos“, berichtet Ganteföhr, die bei ihrer Tochter lebt. Nach sechs Tagen ging es nach Hause, einen künstlichen Darmausgang benötigte sie lediglich für acht Wochen, die Chemotherapie erfolgte durch Tabletten. „Wäre ich die Darmspiegelung nicht angegangen, würde ich heute hier wohl nicht sitzen. Ich verdanke meinen Ärzten mein Leben“, so Hannelore Ganteföhr. Ein Leben lang habe sie nie eine schwere Krankheit gehabt, damit müsse sie nun fertig werden. Seit zwei Jahren kommt sie zur Tumornachsorge, „mittlerweile kann ich da ganz gut mit umgehen“.