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12.07.2022 . Individuelle Geburt

Spontangeburt, (Wunsch-)Kaiserschnitt, mit Zange oder Saugglocke

ultraschall schwangerschaft

In Verbindung mit Mutter und Kind: Hebamme Sandra Kunze aus dem Kreißsaal des KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge horcht nach den Herztönen des Babys.

Knapp 800.000 Babys und damit rund 15.000 mehr als im Vorjahr: Laut Statistischem Bundesamt zeigte der Geburtentrend im Jahr 2021 leicht nach oben. Diese erfreuliche Entwicklung bekommen auch die Geburtskliniken und -häuser, Hebammen und Kreißsaalbelegschaften zu spüren. In den Gynäkologischen Kliniken des KRH an den Standorten Neustadt und Gehrden haben sich aber nicht nur die Zahlen verändert – auch die individuellen Wege für die Wunschgeburt junger Familien sind vielfältiger geworden.

Dr. Lavin Mohamad, Oberärztin der Geburtsklinik am KRH Klinikum Neustadt, verzeichnet seit Jahren ein stetiges Wachstum an Geburten. „Rund 1170 waren es 2021, vor allem beim ersten Kind gehen die meisten Mütter immer noch am liebsten in eine Klinik.“ Die Expertinnen und Experten unterscheiden drei Arten von Geburten: die spontane, die vaginal-operative sowie den Kaiserschnitt (Sectio).

Lavin Mohamad

Dr. med. Lavin Mohamad, Oberzärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Neustadt

Liegendentbindung ist die Ausnahme

„Rund 66 Prozent der Kinder kommen bei uns spontan“, berichtet die 32-jährige Oberärztin. Bei diesen Entbindungen seien keine operativen Eingriffe oder manuellen Hilfen eines Arztes oder einer Ärztin nötig. Eine Entbindung im Liegen im Klinikbett ist dabei mittlerweile eher die Ausnahme. „Es gibt zahlreiche Positionen, die die Geburt für Mutter und Kind erleichtern – etwa der Vierfüßlerstand, der Gebärhocker, bei dem der Partner zur direkten Unterstützung hinter der Frau sitzt, die Seitenlage und immer häufiger die Wassergeburt in der Wanne“, so Dr. Mohamad.

Hinter der Bezeichnung vaginal-operative Geburt verbirgt sich die Entbindung mit Zuhilfenahme von Zange oder Saugglocke. „Rund fünf Prozent unserer Babys kommen hier so zur Welt“, sagt die Medizinerin. Der Einsatz dieser Instrumente ist durch verschiedene Indikationen begründet. „Wenn der Muttermund bereits komplett geöffnet ist, der Kopf aber erst in der Beckenmitte liegt etwa“, erläutert Dr. Mohamad. Mit einer Blutentnahme am Kopf des Kindes kann zudem der Stresswert festgestellt werden – und ob eine Azidose vorliegt, ein Absinken des pH-Wertes im Blut.

„Wenn es dann noch schleppend vorangeht und die Mutter vor Erschöpfung nicht mehr richtig pressen kann, bemühen wir uns, die Geburt schnell zu beenden.“ Vulva und Damm werden für Zangen- oder Saugglockengeburt lokal betäubt. „Die Hauptarbeit macht aber immer noch die Mutter“, betont die Oberärztin. Die vaginale OP diene vor allem dazu, einen Kaiserschnitt zu vermeiden.

Rund 29 Prozent der Kinder kommen im KRH Neustadt allerdings auf diese Weise zur Welt. „Und auch da unterscheiden wir zwischen zwei Wegen.“ Die Entscheidung für einen primären – also geplanten – Kaiserschnitt werde bereits vor Wehenbeginn, meist bei der Geburtsplanung, getroffen.

Dr. med. Wolfram Seifert

Dr. med. Wolfram Seifert, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Gehrden

Wunschkaiserschnitt ist im Kommen

„Das Thema Wunschkaiserschnitt hat stark zugenommen“, sagt auch Dr. Wolfram Seifert, Chefarzt der Frauenklinik im KRH Klinikum Gehrden. „Bislang wurde dieses Ansinnen relativ restriktiv gesehen. Es gibt Vor- und Nachteile, eine Sectio bleibt eine Operation. Darüber muss detailliert im Vorfeld gesprochen werden.“ Die Frauenklinik Gehrden, so der Chefarzt, verstehe sich als Geburtshilfe und Begleitung der Frauen. „Wir wollen eine normale Geburt fördern und die Mütter darin bestärken.“

„Wir arbeiten frauen- und familienorientiert“, betont auch Anja Nasarek, leitende Hebamme in Gehrden. Seit dem Jahr 2009 bietet der Kreißsaal in der Frauenklinik zusätzlich zu der ärztlich geleiteten Geburtshilfe auch die hebammengeleitete Geburt an – Ärztinnen oder Ärzte kommen nur in Notfällen dazu. „Studien belegen, dass Geburten von gesunden Frauen mit einer gesunden Schwangerschaft genauso sicher sind, wenn sie nur durch Hebammen betreut werden. Zudem ist das Outcome von Mutter und Kind laut dieser Studien genauso gut bis besser, da weniger bis keine Interventionen nötig sind“, so die 43-Jährige.

Eine ruhige, natürliche Umgebung sei für werdende Eltern enorm wichtig, die Hebammen versuchten, die Bedürfnisse der Patientinnen zu sehen und danach zu handeln. Eine Eins-zu-Eins Betreuung sei dafür zwar angestrebt, aber noch nicht immer umsetzbar. „Bei allen denkbaren Varianten und Positionen zur Entbindung – die Frauen benötigen auch Ruhe und Abgeschiedenheit“, betont Nasarek. Daher sei es zielfördernd, wenn werdende Mütter so lange wie möglich zu Hause bleiben könnten, so die Hebamme.

Portrait von Anja Nasarek

Anja Nasarek, Leitende Hebamme des Kreißsaals im KRH Klinikum Robert Koch Gehrden

Die Schwerkraft unterstützt

Anja Nasarek beschreibt unterstützende Maßnahmen in der Klinik: „Wir versuchen, die Frauen möglichst aus dem Bett zu holen, sodass sie sich in aufrechter Position bewegen und damit von der Schwerkraft unterstützt werden.“ Auch bei der Periduralanästhesie (PDA), die den Frauen die Wehenschmerzen erleichtern soll, gilt die Prämisse Bewegung. „Wir setzen Lauf-PDAs ein, das bedeutet, dass die Frauen nicht mit Infusion im Bett liegen, sondern herumgehen und mit einer Pumpe die Schmerzmitteldosis selbst regulieren können“, erklärt die Hebamme.

Zur Geburtsplanung kommen die Frauen in der Regel in der 35. Schwangerschaftswoche in die Kliniken. „Es gibt körperliche Untersuchungen von Mutter und Ungeborenem, darüber hinaus wird über Gründe für eine Sectio auf Wunsch gesprochen“, berichtet Oberärztin Dr. Mohamad.

Unter der sekundären Sectio verstehen die Medizinerinnen und Mediziner die Entscheidung zum Kaiserschnitt während der Geburt. „Wenn etwa Gefahr für Mutter und Kind besteht, die Herztöne des Babys auffällig werden oder der Entbindungsvorgang stagniert.“ Echte Notkaiserschnitte passieren allerdings äußerst selten – „bei rund einem Prozent der Fälle“.

Auch einer sogenannten Beckenendlage – wenn das Ungeborene mit dem Steiß und nicht mit dem Kopf voran im Becken liegt – muss nicht mit einer Sectio begegnet werden. „Das wird im Vorfeld besprochen“, für die Steißgeburt gebe es verschiedene spezielle Griffe etwa um Arme zu „sortieren“, erklärt die 32-Jährige. „Es muss aber immer schnell gehen.“

Äußere Wendung bei Beckenendlage

Die Geburtsklinik in Gehrden entbindet Frauen ab der 36. Schwangerschaftswoche – „das liegt daran, dass wir kein Perinatalzentrum sind, wo eine etwaige Therapie der Kinder im Vordergrund steht “, betont Chefarzt Dr. Seifert. Bei einer spontanen Geburt plädiert er dafür auszuprobieren, was günstig und angenehm für Frauen und ihre Partner ist. „Ob Seiltücher, Hocker oder Wanne, es gibt verschiedene Varianten, die eine Geburt befördern. Bewegung gehört in jedem Fall dazu.“

Ab der 36. Schwangerschaftswoche bietet das KRH Klinikum Gehrden auch eine sogenannte äußere Wendung bei Beckenendlage an. „In der Hälfte der Fälle gelingt es, das Ungeborene in die traditionelle Geburtsposition zu drehen“, sagt Dr. Seifert. Auch das Entbinden im Wasser werde beliebter, „oft wird die Wanne aber auch einfach zur Entspannung genutzt“. Der Mediziner betont: „Wir wollen vor allem den Wünschen der Frauen entgegenkommen.“

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