
Machen sich stark für ein klimaneutrales KRH: Energiemanagementbeauftragter Frank Dödtmann, Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur Barbara Schulte und Matthias Schaup, Bereichsleiter Bau und Technik (v. l.).
Das Jahr 2022 steht für eine energiestrategische Zeitenwende im Klinikum Region Hannover. Auf Basis des Klimaschutzgesetzes hat das KRH eine Strategie zum Ausstieg aus der Nutzung von fossilen Energieträgern entworfen – die Dekarbonisierungsstrategie. Bereits bis 2030 sollen die Kohlenstoffdioxid-Emissionen (CO2) um 65 Prozent gegenüber 2012 sinken. „Dem menschengemachten Klimawandel entgegenzuwirken ist einer der zentralen Herausforderung unserer Zeit. Das KRH arbeitet mit Hochdruck daran, seinen Beitrag dazu zu leisten“, unterstreicht Barbara Schulte, KRH Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur.
Zunächst ist geplant, den Strombezug auf CO2-freien Strom umzustellen. Dies erfolgt zum einen durch die Umstellung des gelieferten elektrischen Stromes auf CO2-freien Ökostrom, zum anderen soll mehr Strom aus regenerativen Energiequellen wie Sonne und Wind selbst erzeugt werden. In einem weiteren, parallel verlaufenden Schritt werden alle Heizungsanlagen der zehn Krankenhäuser des Klinikum Region Hannover auf eine CO2-neutrale Betriebsweise umgerüstet. Drei Standorte des KRH werden bereits heute über Fernwärme versorgt; diese wird durch den kommunalen Energieversorger enercity mittelfristig CO2-neutral zur Verfügung gestellt werden. Bei den übrigen sieben Standorten ist die Umrüstung aufwendiger. Gemeinsam mit der Technischen Universität Clausthal werden diese derzeit hinsichtlich der Möglichkeiten zur Nutzung von Erdwärme (Tiefengeothermie) hin untersucht. Gemeinsam mit der Region Hannover und der Hochschule Hannover wird derzeit auch die Möglichkeit der Wasserstoffnutzung zur saisonalen Speicherung von regenerative Energien am Klinikstandort Langenhagen untersucht. Das KRH sucht außerdem die Zusammenarbeit mit lokalen Stadtwerken, um so die Energieversorgung auch über das Klinikum hinaus nutzbar zu machen – beispielsweise für private Haushalte. „Mit diesem Konzept lassen sich Investitionskosten auf breitere Schultern verteilen und auch der laufende Betrieb ist effizienter und damit nachhaltiger“, betont Frank Dödtmann, Energiemanagementbeauftragter des KRH. Neben der Tiefengeothermie werden aktuell auch weitere Konzepte wie Großwärmepumpen oder Biomassefeuerungsanlagen geplant. Ergänzend zur Neugestaltung der Energieversorgung arbeitet das KRH auch mit Hochdruck daran, den Energieverbrauch im Unternehmen weiter zu senken. „Gerade angesichts der zum Teil sehr energieintensiven Prozesse in der stationären medizinischen Versorgung denken wir das Thema immer zweigleisig – wie kann man Energieverbrauch einerseits senken und gleichzeitig den verbleibenden Verbrauch klimaneutral gestalten“ erläutert Matthias Schaup, Bereichsleiter Bau und Technik im KRH. Bereits 2034 sollen dann die aktuell 13 Blockheizkraftwerke des Unternehmens abgeschaltet werden. Diese sind von ihrem Wirkungsgrad aus betrachtet sehr klimaschonend, jedoch aufgrund der Nutzung von Erdgas als Energieträger letztlich nicht klimaneutral.