
Der Farbstoff Indocyaningrün (ICG) zeigt bei einer Darmkrebsoperation, ob das Gewebe gut durchblutet ist und die Darmenden wieder per Naht verbunden werden können.
Die Klinik für Viszeralmedizin am KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge sorgt mit dem Farbstoff Indocyaningrün (ICG), der über die Vene gespritzt wird, für mehr Sicherheit bei Darmkrebsoperationen. Der Farbstoff leuchtet bei einer minimalinvasiven Entfernung von Krebstumoren im Darm grünlich und zeigt an, ob die Darmenden, die wieder miteinander verbunden werden sollen, gut durchblutet sind. „Durch diese einfache Injektion von ICG können wir Operateure die Sicherheit der Operation deutlich verbessern und so zusätzlich sicherstellen, dass die Nähte und Klammern am Darm sicher und fest verheilen. Das ermöglicht den Patientinnen und Patienten eine bessere Wundheilung und verringert die Gefahr einer Nachoperation erheblich“, erläutert Chefarzt Dr. Stephan Kaaden.
Bei einer minimalinvasiven Darmoperation werden über kleine Schnitte die Arbeitsinstrumente, also Operationsinstrumente mit Kamera und Greif- und Schneideinstraumente, in den Bauchraum eingeführt. Nachdem der Tumor entfernt ist und die operierten Stellen wieder vernäht sind, zeigt der Farbstoff über die Kamera die Durchblutung an. „Die minimalinvasive Operation bedeutet weniger Schnittfläche, die wir erzeugen müssen und damit mehr Sicherheit und eine schnellere Wundheilung. Die Farbstoffinjektion setzt noch einen Faktor Sicherheit und Schnelligkeit hinzu“, so Kaaden.
Der erste Einsatz des Farbstoffes Mitte Februar dieses Jahres verlief reibungslos. „Für Patientinnen und Patienten besteht kein Risiko. Wir freuen uns diese Verbesserung anbieten zu können“, betont Kaaden.