
Mutig nimmt dieser Junge als erster von acht Schülern und Schülerinnen das Angebot an, sich als Pfleger anzuziehen. Danach folgen die Anderen seinem Beispiel. Im Anschluss lauschen die Kinder den zwei vortragenden Pflegekräften des KRH Klinikum Siloah, erfahren, was es bedeutet, in der Pflege im Krankenhaus zu arbeiten, stellen viele Fragen, lassen sich informieren, gehen auf Station und haben an diesem Tag viel gelernt.
Müde, neugierig, aber etwas herantastend, kommen mehr als 80 Schülerinnen und Schüler in die Cafeteria des KRH Klinikums Mitte Siloah. Fast wie in der Schule gibt es einen Vortrag über die Geschichte des Krankenhauses und über das Arbeiten auf der Intensivstation. Die aktive und fordernde Vortragsart der beiden Redner macht die Schulkinder wach.
Anschließend Einteilung in Gruppen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Siloah führen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5. bis 10. durch das Krankenhaus. Es geht auf Station, in die Notaufnahme, in den OP, die Kapelle und andere spannende Orte. Zum Abschluss der Führung kann ein Blick über Hannover genossen werden und so mancher fühlt sich schon ein bisschen als Helikopter-Pilot auf dem Dach und Landeplatz des Siloahs stehend.
Alle können sich am Zukunftstag einen Bereich aussuchen, in dem sie genauer schnuppern wollen. Ob Medizintechnik, Endoskopie, Pneumologie, Seelsorge, in der Werkstatt, im Pflegedienst oder der Apotheke – es ist für jeden etwas dabei.
Neun Jungen schnuppern in den Pflegedienst. Unter der Anleitung von Yosef Ramfar und Tim Füllkrug, beide Pfleger am KRH Klinikum Siloah, geht es in die sechste Etage. In einem leeren Behandlungsraum haben die beiden Pfleger liebevoll Sitzgelegenheiten aufgebaut, Geräte herbeigeschafft, Klamotten bereitgelegt und für das leibliche Wohl gesorgt. Anschließend bekommen die jungen Schüler einen Einblick in die Welt der Gesundheits- und Krankenpflege, in die Arbeit auf Station, in die Arbeit mit Patienten, mit medizinischem Gerät, Verbandszeug, der Hygiene im Krankenhaus, der Körperpflege von Patientinnen und Patienten, kurz, mit dem Arbeitsalltag eines Pflegers.
„Wir haben uns sehr über das Engagement und das Interesse der Schüler gefreut“, sagt Yosef Ramfar sichtlich erfreut und über den gelungenen Ablauf erleichtert. „Die Süßigkeiten waren der erste Pluspunkt, aber auch mit unseren Themen und der Erlaubnis, einige Dinge mit nach Hause nehmen zu können, haben wir die Kinder erreicht“, fügt Tim Füllkrug an.
Für sterile Verhältnisse und penible Sauberkeit sorgt währenddessen Anette Thomas und ihre Kollegin in der Apotheke. Die sechs Schülerinnen und Schüler bekamen Überzieher für die Schuhe, die Haare, den Mund, sterile Kleidung für den Körper und Latexhandschuhe. Erst dann dürfen sie an Spachtel, Mörser, Fette und anderen chemischen Flüssigkeiten arbeiten. „Wir haben ein Lippenbalsam hergestellt. Das bedeutet genaues Abwiegen, genaue Dokumentation und das perfekte Mischungsverhältnis finden. Ich glaube, am Ende hat es allen Spaß gemacht und bin mir sicher, dass der selbsthergestellte Lippenbalsam eine gute Resonanz bei den Eltern und Geschwistern finden wird“, betont Thomas.
Für richtig Stimmung unter den Kindern und im ganzen Krankenhaus sorgte das anschließende Essen in der Cafeteria. Es gab für alle Spaghetti mit Tomatensauce. „Es war ein rundum gelungener Tag für uns und für die zukünftige Sicherung der medizinischen Versorgung in der Region Hannover“, sagt Verwaltungsleiter Manuel Demes: „Von den Schülerinnen und Schülern habe ich sehr viel Gutes gehört und ich bin mir sicher, dass der Zukunftstag in Erinnerung bleiben wird.“
Am Zukunftstag nahmen neben dem Siloah auch die KRH-Krankenhäuser Nordstadt, Gehrden, Grußburgwedel, Laatzen, Lehrte, Neustadt am Rübenberge und Wunstorf teil.