Fast alle deutschen Krankenhäuser suchen dringend neue Pflegekräfte und Hebammen – und auch das KRH ist keine Ausnahme. Das NDR-TV-Magazin „Hallo Niedersachsen“ sendete vor einigen Wochen eine Reportage über den Pflegkräftemangel am Beispiel des KRH Klinikums Neustadt am Rübenberge, wo wegen der Personalengpässe eine geriatrische Station vorübergehend geschlossen werden musste. Doch im Neustädter Krankenhaus gibt jetzt gute Nachrichten, die Mut machen. Nach und nach gelingt es hier, Pflegekräfte aus dem Ausland zu gewinnen, allein aus Tunesien sollen zehn Fachleute kommen. Vermittelt durch einen Personalberater, nahm mit Soumaya Essid bereit Anfang Juli die erste tunesische Pflegekraft auf der unfallchirurgischen Station 61 ihren Dienst auf. Auch aus Albanien, Kroatien, Rumänien und Italien konnte neues Pflegepersonal und zudem eine Hebamme gewonnen werden.
Pflegedirektor Martin Langsdorf und Pflegedienstleiterin Angela Schurr sowie viele weitere Kolleginnen und Kollegen kümmern sich mit Engagement und Herzblut um die neuen Pflegekräfte, wobei auch auf persönliche Bedürfnisse eingegangen wird. Einige ausländische Krankenschwestern wohnen fürs Erste bei Mitarbeiterinnen des Klinikums Neustadt, weil ansonsten kurzfristig keine Unterkunft zu bekommen war. Geholfen wird auch bei der Anerkennung von Berufsausbildungen, es werden Schulungen oder Sprachkurse vermittelt. Grundkenntnisse der deutschen Sprache sind bei den ausländischen Kolleginnen vorhanden. „Sie sprechen und verstehen ganz gut, sind sehr lernbegierig, zuverlässig und integrationswillig“, sagt Pflegedienstleiterin Angela Schurr.
Pflegedirektor Langsdorf bedankt sich für die große Unterstützung und Kreativität des Personalbereiches HR, allen voran Alexandra-Nadine Spietz, um arbeitsvertragliche Hürden zu meistern. Gemeinsam mit Pflegenden aus Neustadt wurde ein soziales Integrationskonzept unter Federführung von Frau Spietz erstellt.
Sehr hilfreich sei auch ein Konzept der KRH-Akademie für die berufliche Integration internationaler Pflegekräfte. Sieben der zehn Pflegekräfte benötigen noch die deutsche Berufsanerkennung, die gemeinsam mit verschiedenen Bildungsträgern realisiert werde.