
v. li. Prof. Dr. Pelzer, Patientin Monika H. und PD Dr. Hille-Betz
Am KRH Klinikum Siloah wurden erstmals zwei Operationen mit dem Da Vinci Roboter in einem Zug durchgeführt. Prof. Dr. Alexandre E. Pelzer, Chefarzt der Urologie und Leiter des Da Vinci Zentrum Hannover Mitte sowie PD Dr. Ursula Hille-Betz, Oberärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, haben gemeinsam an der Patientin Monika H. operiert.
Während einer Krebsvorsorgeuntersuchung beim niedergelassenen Gynäkologen wurde eine Veränderung am Eierstock der 56-jährigen Patientin festgestellt. Sie bekam eine Überweisung zum CT, wo ein viel größeres Problem sichtbar wurde – ein Nierentumor. Schnell wurde sie ins Krankenhaus überwiesen, da eine zeitnahe Operation notwendig war. Sie wurde darauf hingewiesen, dass die Möglichkeit bestehe, beide Operationen simultan durchzuführen. Sie bekam einen kurzfristigen Termin im Klinikum Siloah, wo sie minimalinvasiv mithilfe des Da Vinci Roboters operiert wurde.
Jeder operative Eingriff birgt das Risiko, Komplikationen zu erleiden. Die minimalinvasive Methode senkt diese Risiken enorm. Die Möglichkeit, beide Eingriffe zeitgleich vorzunehmen, senkt diese noch mehr und erspart dem Körper und dem*r Patienten*in den doppelten Stress.
PD Dr. Hille-Betz erzählt von der erstmaligen Erfahrung: „Ich war froh, Prof. Dr. Pelzer mit meiner Expertise unterstützen zu können. Die interdisziplinäre Arbeit ist ausgezeichnet und hebt die Qualität für die PatientInnen. Dass Fachbereiche Hand in Hand zusammenarbeiten und gemeinsam solche Operationen durchführen können, ist deutschlandweit betrachtet sehr selten.“
Prof. Dr. Pelzer hat aktiv am Da Vinci Roboter operiert, PD Dr. Hille-Betz hat ihn mit ihrem frauenärztlichen Fachwissen operativ an der 2. Konsole assistiert und unterstützt. Prof. Pelzer erklärt: „Es wäre auch möglich, dass beide Ärzte zeitgleich bestimmte Funktionen der Roboterarme bedienen, häufig ist es jedoch ein gemeinsames Arbeiten mit abwechselnden Aufgaben an zwei Konsolen und gegenseitigen Helfen. Der Da Vinci bietet eine bessere Sicht auf den Operationsbereich, der beiden Ärzten das gleiche Bild liefert. Im Gegensatz zum Beispiel zur herkömmlichen Operation, bei der nur ein Chirurg gute Sicht auf den Bereich hat.“ Prof. Pelzer erklärt des Weiteren, dass, obwohl die interdisziplinäre Arbeit erstmals stattgefunden hat, das Fachpersonal bereits ausführlich geschult und geübt ist und damit die perfekten Voraussetzungen hat. Dafür wurde das interdisziplinäre robotische „Da Vinci Zentrum“ gegründet, um den Grundstein für zukünftige Zusammenarbeit der Fachbereiche zu sichern - in erster Linie die der Urologie und Gynäkologie sowie der Abdominalchirurgie, Anästhesie und Pflegefachkräfte und zukünftig der Thoraxchirurgie.
Monika H. erzählt von dem Schock nach der Diagnose und von ihrer Angst vor dem Bevorstehenden. Sie war überrascht, wie schnell sie sich von dem Eingriff erholte, es mussten dank der minimalinvasiven Methode nur wenige kleine Schnitte gemacht werden, durch die die Roboterarme in den Unterbauchbereich gelangen konnten. Diese verheilten schnell und es mussten auch keine Nähte entfernt werden. Die Patientin durfte bereits vier Tage nach der Operation nach Hause gehen. Kurze Zeit später kamen die Ergebnisse – alles wurde entfernt, es wurde keine Bösartigkeit mehr gefunden und es ist keine weitere Behandlung notwendig.