
Christoph Jenner informiert im Rahmen der Veranstaltungen des „Bündnisses gegen Depression“ in der KRH Psychiatrie Wunstorf über seine Erfahrungen mit Depression und Angststörung.
Von einer Depression und Angststörung die ihn tagelang nicht die Wohnung verlassen ließ, zu Vorträgen vor bis zu 150 Menschen. Christoph Jenner hat es geschafft: Er fand den Weg zurück und berichtet Ende Januar in der KRH Psychiatrie Wunstorf über seine Bewältigungsstrategien gegen Depression.
Depression ist eine Krankheit, die jede Person treffen kann. Die zahlreichen Symptome reichen über einen längeren Zeitraum von Antriebslosigkeit, Sinnverlust, Apathie, schlechte Schlafqualität, geringere Konzentrationsfähigkeit bis zu Schwierigkeiten einfache Alltagsaufgaben zu erledigen. Schon den Geschirrspüler auszuräumen kann unmöglich erscheinen. „Wenn man depressiv ist, fühlt es sich an, als wären die Gefühle leer, die Gedanken immer negativ und das Verhalten nicht rational“, erzählt Christoph Jenner aus seiner eigenen Depressionserfahrung.
Der Auslöser seiner Depression war ein Zusammenspiel von mehreren Komponenten, die ihn völlig aus dem Alltag gerissen haben. „Ich habe dann schnell gemerkt, so kann es nicht weitergehen“, erklärt Christoph Jenner. Er begann eine Therapie. „Zukunftsängste, Freudlosigkeit, fehlende Lebenserfüllung und tägliche Ängste haben mich dann wieder zurückgeworfen“, resümiert er.
Christoph Jenner ließ sich daraufhin, auf Anraten seines Therapeuten, stationär in eine Klinik einweisen. Nach zwei sehr schweren Jahren und mehreren Aufenthalten in Rehas und Kliniken ging es ihm wieder besser. „Die Zeit war sehr schwierig und anstrengend, aber ich habe viel gelernt über einen gesunden Umgang mit Depression und Angststörungen, was ich jetzt gerne weitergeben möchte“, erläutert Christoph Jenner.
In seinem Vortrag, „Depression – Vom Betroffenen zum Experten“ in der KRH Psychiatrie Wunstorf am 31. Januar 2024, möchte er über Depression aufklären und sensibilisieren. Mit Hilfsmitteln wie Atem- und Entspannungsübungen und anderen Techniken aus seinem „Werkzeugkasten“ will er Bewältigungswege aufzeigen. Sein Tipp ist spazieren zu gehen, offen seine Gefühle zu äußern, offen für Neues zu sein, mehrere Sachen auszuprobieren und die Gabe über sich selbst lachen zu können. „Ich bin der festen Überzeugung, dass sich jeder aus einer Depression befreien kann“, ermutigt der ehemalige Patient.
Innerhalb von mehreren Wochen finden Veranstaltungen über das Thema Depression mit dem „Bündnis gegen Depression in der Region Hannover“ statt. Die erste Veranstaltung beginnt am 19. Januar 2024 um 18 Uhr mit einem Dokumentarfilm im Mobilen Kino Niedersachsen. Den Abschluss bildet ein Stand auf dem Wochenmarkt in Neustadt von 10 bis 12 Uhr am 26. April 2024 „Äpfel, Karotten und Information zur Depression“.
Weitere Informationen zum Bündnis gegen Depression finden Sie dazu in dieser Broschüre.