
Amira Trabelsi Im Foyer des KRH Klinikum Robert Koch Gehrden.
Wenn man Amira Trabelsi auf der Station in Gehrden begegnet, spürt man sofort ihre Hingabe für den Pflegeberuf und ihre Zufriedenheit, Teil des Teams im KRH Klinikum Robert Koch Gehrden zu sein. Sie stammt ursprünglich aus Tunesien und hat dort zuvor drei Jahre Pflegewissenschaft studiert, bevor sie den Schritt wagte, nach Deutschland auszuwandern. Heute arbeitet sie als Pflegefachkraft in der Geriatrie und hat sich in Gehrden ein neues berufliches und persönliches Leben aufgebaut. Der Weg dorthin war lang, doch ihre Geschichte erzählt von Mut, Durchhaltevermögen und Herzlichkeit.
Amira Trabelsi, 38 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei Kindern, hat in Tunesien 13 Jahre in der Pflege gearbeitet, bevor sie gemeinsam mit ihrer Familie entschied, alleine nach Deutschland zu gehen. Wie sie berichtet, wären die beruflichen Möglichkeiten für sie der ausschlaggebende Grund gewesen. Der finanzielle Aspekt habe dabei weniger eine Rolle gespielt. Der Anfang war nicht leicht, die Sprachbarriere war groß und sie musste viele Monate üben, um ihr deutsches Sprachzertifikat auf B2-Level zu erhalten, als Voraussetzung für den Job hier in Deutschland.
„Tunesien ist ein kleines Land, somit ist es schwer, nach dem Studium einen passenden Job zu finden“, erklärt sie. Die Wartezeiten seien dabei zu lang. „In Tunesien gibt es viele Pflegekräfte, aber zu wenige Stellen. Hier gibt es viele Stellen, aber zu wenig Personal. Das eröffnet Chancen für Menschen wie mich. Hier in Deutschland gibt es mehr Möglichkeiten, mehr Weiterbildung, mehr Zukunftsaussichten.“
Amiras Entscheidung für das KRH Klinikum Robert Koch Gehrden fiel damals bewusst. Sie kam auf Empfehlung von Freunden, die ihr Gehrden ans Herz legten. Auf das erfolgreiche Online-Bewerbungsgespräch und den Erhalt des Arbeitsvertrages folgten zahlreiche organisatorische und bürokratische Aufgaben vor, während und nach der Einreise nach Deutschland sowie im weiteren Verlauf des Aufenthalts.
Sie erinnert sich gut an ihre ersten Tage in Deutschland. Für Amira begann alles ein Jahr zuvor. Es war eine intensive Zeit und eine Herausforderung in einem neuen Land, fern der Familie. „Aber ich wurde sehr herzlich aufgenommen“, sagt sie. „Meine Kolleginnen und Kollegen waren unglaublich hilfsbereit, trotz meiner nicht guten Sprachkenntnisse. Am Anfang war es schwer, weil ich kaum etwas verstanden habe“, erzählt sie offen. Doch sie kämpfte sich durch. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit besuchte sie weiterhin den Berufssprachkurs im KRH Klinikum Gehrden und legte im Rahmen des in Deutschland beruflich erforderlichen Anerkennungsverfahrens über die von ihr gewählte Anerkennungsschule Care Education erfolgreich ihre Kenntnisprüfung ab. All dies gelang ihr nach anfänglichen Startschwierigkeiten in einem Zeitraum von sechs Monaten.
Amira wurde durch das KRH Klinikum Robert Koch Gehrden in der Anfangszeit auch praktisch bzw. finanziell unterstützt. Für den ersten Monat übernahm das Krankenhaus die Unterkunftskosten einer Mietwohnung, eine große Hilfe, bis nach einiger Zeit eine eigene Wohnung in Gehrden gefunden werden konnte. Besonders betont Sie ihre Dankbarkeit, mittlerweile in einer großen Wohnung wohnen zu können. Im Falle eines Nachrückens ihrer Familie.
Heute fühlt sich Amira in Gehrden wie Zuhause. „Der Standort gefällt mir sehr gut“. Es sei ruhig, friedlich und die Menschen seien freundlich, beschreibt Sie. Wenn man Sie nach dem Erfolg ihrer gelungenen Integration nach Deutschland fragt, ist sie sich sicher: „Man muss offen, tolerant und anpassungsfähig sein.“. Deutschland sei ein multikulturelles Land und biete die Möglichkeit für jeden neu anzufangen. Man müsse den Willen und die Stärke zeigen, sich einzufinden. Sie sehe sich heute nicht nur als Teil des KRH-Teams, sondern auch als Beispiel dafür, dass Integration auf beiden Seiten funktioniere, solange sich die Menschen gegenseitig mit Respekt und Offenheit begegnen. Sie stimmt zu, dass sich dieser lebensverändernde Schritt auf jeden Fall für sie gelohnt hat.