Seit 2017 ist Cannabis in Deutschland als Schmerzmittel zugelassen und darf von Ärzt*innen nur aus bestimmten Gründen verschrieben werden. Dabei ist nicht etwa die Rede von einem Joint. „Cannabis in der Schmerztherapie wird in Tropfenform verabreicht“, berichtet Dr. Emanuel Strüber, leitender Oberarzt in der Klinik für Spezielle Schmerztherapie am KRH Klinikum in Lehrte. „Menschen mit einer Abhängigkeit werden allerdings enttäuscht. Die Tropfen enthalten nur einen Bruchteil des THC eines Joints. Das berauschende Gefühl bleibt also aus.“
„Cannabis hat die Schmerztherapie nicht revolutioniert“, so die Beobachtung von Strüber, „Patient*innen berichten, dass ihre Begleiterscheinungen wie Schlafmangel oder Übelkeit durch die Einnahme von Cannabistropfen gemindert wurden.“ Trotzdem ist die Einnahme von Cannabis, auch ärztlich verordnet, eine rechtliche Grauzone. So fällt ein Test auf Opiate durchaus positiv aus. Da ist eine genaue Dokumentation des Arztes notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden.