An diesem Dienstag konnte auf dem Rohbau der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Richtkranz aufgestellt werden. Für Niedersachsen Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens war das ein besonders wichtiger Termin. „Für Kinder und Jugendliche mit psychischen Auffälligkeiten brauchen wir ein differenziertes Netz an Hilfen und Angeboten. Die stationäre psychiatrische Versorgung ist häufig der letzte Weg, wenn ambulante und teilstationäre Hilfen nicht mehr reichen. Von daher freut es mich sehr, dass wir mit dem Neubau einen Beitrag leisten können, dass Krisenphasen von Kindern und Jugendlichen in einer zeitgemäßen und modernen Therapieumgebung bewältigt werden können.“ Das Land fördert die Maßnahme zunächst mit 6,9 Millionen Euro. Ein weiterer Finanzierungsabschnitt wird in 2023 erfolgen.
Ebenfalls gekommen war der KRH Aufsichtsratsvorsitzende Regionspräsident Steffen Krach. „Kinder und Jugendliche in tiefer seelischer Not brauchen eine besondere Umgebung, um sie in der akuten Situation zu schützen und ihnen den Weg zurück ins Gleichgewicht zu ebnen. Die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wunstorf wird so eine geschützte Umgebung bieten. Mit dem Richtfest ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Ich bin froh, wenn wir das Gebäude im kommenden Jahr eröffnen können, denn der Bedarf an Behandlung gerade junger Menschen ist enorm, und er wächst weiter.“
Der Baumaßnahme vorausgegangen waren aufwendige und komplexe Planungs-, Bewilligungs- und Genehmigungsverfahren in Zusammenarbeit mit der Stadt Wunstorf und dem Land Niedersachsen, die sich über mehrere Jahre hinzogen. „Mein Dank gilt allen Beteiligten“, ordnet Barbara Schulte, KRH Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur die Entwicklung ein. „Da sind unsere Beschäftigten, die lange auf die Inbetriebnahme warten, da sind die an der Planung beteiligten Behörden und natürlich unsere eigenen und die beauftragten Planerinnen und Planer. Das wir heute hier stehen und diesen Etappensieg gemeinsam begehen können, ist ihrer Geduld und Professionalität zu verdanken.“
Der Neubau entsteht im hinteren Teil des stationären Bereiches der heutigen Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Gustav-Kohne-Straße. Der Rohbau hat zwei Etagen und ein Tiefparterre und verfügt über etwa 2.800 Quadratmeter. In den zwei Stationen werden nach Fertigstellung bis zu 18 Kinder- und Jugendliche leben und behandelt werden können. „Das ganze Team freut sich schon sehr auf das neue Gebäude“, erklärt Anette Redslob-Hein, Chefärztin der Klinik. „Der Entwurf ist so angelegt, dass wir hier die besonderen Bedürfnisse insbesondere von besonders schutzbedürftigen Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen während ihres stationären Aufenthaltes in einem zeitgemäßen Umfeld besser berücksichtigen können.“
Für das Projekt wurde vom Land eine Förderung aus dem sog. Sondervermögen, d.h. eine Kreditfinanzierung durch die KRH und nachfolgendem Finanzdienst durch das Land Niedersachsen bewilligt. Der Neubau wird nach dem aktuellen Planungsstand in etwa einem Jahr bezugsfertig sein.