Ein Chefarzt wird Oberarzt und ein Oberarzt wird Chefarzt. Dieser Wechsel vollzieht sich gerade in der Klinik für spezielle Schmerztherapie am KRH Standort Lehrte. Dr. Emanuel Strüber hat die Leitung der Abteilung übernommen und der bisherige Chefarzt MD (syr.) Abdulmassih Elkarra geht noch nicht in den Ruhestand, sondern arbeitet über seinen Eintritt ins Rentenalter hinaus in seiner bisherigen Klinik. „Dieser Switch ist schon wirklich ungewöhnlich“, stellt Dr. Matthias Bracht, KRH Geschäftsführer Medizin fest. „Umso mehr freut es mich, dass hier zwei Profis ihres Faches den Staffelstab übergeben können und damit möglichst viel spezielles Wissen und Können erhalten bleibt und Stück für Stück übergeben werden kann.“
Elkarra hat bereits vor 30 Jahren damit begonnen, die Klinik, zeitweise an den beiden Standorten Großburgwedel und Lehrte, auch mit Ambulanzen, zu etablieren. Heute hat die Abteilung ein Einzugsgebiet aus dem gesamten norddeutschen Raum. „Das, was Herr Elkarra hier mit seinem Team geleistet hat, verdient wirklich Respekt. Das seltene stationäre Angebot einer speziellen Schmerztherapie ist ein Segen für viele Patientinnen und Patienten. Mit Herrn Dr. Strüber ein KRH-Eigengewächs die Verantwortung übergeben zu können und so einen nahtlosen Leitungsübergang zu gewährleisten, ist darüber hinaus ein echter Glücksfall und macht mich auch ein stückweit stolz auf die weit fortgeschrittene Unternehmensreife des KRH, dass so eine Entwicklung von fachlich versierten Führungskräften möglich ist.“
Dr. Emanuel Strüber wollte schon direkt nach dem Abitur Medizin studieren. Doch zunächst führte der berufliche Weg des heute 46-Jährigen in eine Physiotherapeutenausbildung. Hier hatte er bereits erste Kontakte in die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am KRH Klinikum Lehrte. „Ich hätte mir das damals als Auszubildender nicht vorstellen könne, dass ich einmal eine Klinik im KRH Klinikum Region Hannover leiten werde“, gesteht der Schmerzspezialist. „Ich bin dankbar für das mir entgegengebrachte Vertrauen und freue mich sehr darauf, die weiteren Entwicklungen gemeinsam mit dem Team für die Patientinnen und Patienten gestalten zu dürfen.“ Die praktischen Phasen während seines Medizinstudiums und auch das anschließende Praktische Jahr verbrachte Strüber ebenfalls in der KRH Klinik in Lehrte. Schließlich machte er auch hier, mit wenigen kurzen Abstechern in anderen Kliniken, seine Facharztausbildung zum Unfallchirurgen und Orthopäden. Die klassischen Therapieoptionen des Faches sorgten dafür, dass er normalerweise nur relativ kurze Kontakte mit Patientinnen und Patienten hatte. „Die meisten waren nach einer Operation zufrieden und man sah sich nie wieder. Ich stellte dann durch Kontakte in die benachbarte Klinik für spezielle Schmerztherapie fest, dass hier, durch die Behandlung von oft chronisch Erkrankten, eine langfristige Arzt-Patient*innenbeziehung möglich ist, was mich sehr gereizt hat.“ Und so verbrachte Strüber im KRH auch die Zeit, um die Zusatzbezeichnung Schmerztherapie zu erwerben. Er wurde Assistenzarzt, Oberarzt, Leitender Oberarzt und jetzt Chefarzt. in der Klinik. Dass sein bisheriger Chef, Abdulmassih Elkarra noch mit einer halben Stelle weiter in der Abteilung tätig ist, findet seine volle Zustimmung. „Ich bin sehr froh, dass Herr Elkarra uns mit seiner Erfahrung unterstützt. Gerade im Bereich der invasiven Therapien wird er seine Expertise noch an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben können.“ Auch für den Schmerzexperten Elkarra ist es ein Gewinn, ohne die Verantwortung der Leitung noch ein wenig weiter praktizieren zu können. „Ich weiß die Klinik in den besten Händen und kann noch mit meinen Patientinnen und Patienten in Kontakt bleiben. Das ist für mich eine beruhigende und komfortable Situation.“ Etwa zwei Jahre wird Strüber die Klinik in Lehrte führen, dann steht der Umzug nach Großburgwedel an. Für ihn und sein Team eine gute Perspektive. „Zum einen sehen wir natürlich den Neubau am weiteren Horizont. Zum anderen waren wir bereits in der Vergangenheit mit unserer Ambulanz in Großburgwedel aktiv, so dass viele der Kolleginnen und Kollegen sich auf Großburgwedel freuen.“
Strüber ist verheiratet und hat einen Sohn. Seine Freizeit verbringt er gerne mit Laufen, im Wasser und auf dem Rad oder bei der ein oder anderen Weltmeisterschaft im Triathlon in der Halbdistanz.